Mass Worship – Mass Worship

| 15. Oktober 2019 | 0 Comments
Mass Worship

(c) Monika Polus

Seit dem Release ihrer ersten Single sind Mass Worship permanent unterwegs. Das schwedische Quintett hat zahlreiche prominente Fans in der nordischen Metalszene. Gemeinsam mit den musikalischen Qualitäten trug sie das zu einem Deal bei Century Media, wo nun ihr Mix aus Death Metal, Crust und metallischem Hardcore unters Volk gebracht wird. Das Debütalbum heißt schlicht „Mass Worship“ und kondensiert ranzige skandinavische Düsternis auf 27 launische Minuten.

Acht im besten Sinne manische Kapitel sägen sich durch den Nadelwald. „Celestial“ eröffnet den Reigen mit dreieinhalb zähen Minuten, die kaum Fahrt aufnehmen und die doomige Seite der alten Death-Metal-Schule betonen. Die Vocals bewegen sich hingegen in deutlich jüngeren Core-Gefilden – schon wäre der große Spannungsbogen dieser Platte etabliert. „Spiritual Destitution“ setzt noch einen drauf. Auch hier bleiben High-Speed-Verfolgungsjagden aus, der von dissonanten Gitarren begleitete Psychoterror geht dafür mit Anlauf an die Substanz.

Wirklich schnell wird es tatsächlich nur selten, der Groove bekommt Mass Worship am besten. „Proleptic Decay“ vereint beide Welten hervorragend. Höllenritt trifft auf bleierne Schwere, die Gitarrenarbeit dreht an sämtlichen Rädchen. In „Serene Remains“ steckt zunächst ein wenig Punk, bevor die Entschleunigung sukzessive vorangetrieben wird. Das gelingt im überlangen „Dreamless Grave“ gar exquisit. Fünfeinhalb angenehm kaputte Minuten nehmen immer wieder aufs Neue Anlauf und setzen zähen Beton an.

Reizüberflutung trifft Hässlichkeit. Zwischen Dismember, Seeker und Discharge braut sich gar Unheilvolles zusammen. Das selbstbetitelte Debüt von Mass Worship ist nun wirklich nichts für Feingeister, zu wüst und abstoßend fallen diese acht Tracks aus. Die kompromisslose Anbetung der alten Schule kollidiert geschickt mit der jüngeren Schule und nimmt die Urform von Metalcore, bevor Klargesang überhaupt ein Thema war, auf eine wilde Reise mit. Mit ihrem fiesen Einstand rennen die Schweden offene Türen ein und werden ihre unheilvollen Visionen sicher schon bald wieder auf Tour verbreiten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 18.10.2019
Erhältlich über: Century Media (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/massworship

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Category: Magazin, Reviews

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