Isdal – Demo

| 10. Juli 2018 | 0 Comments
Isdal

(c) Isdal

Wenn aus einem Gespräch unter Nachbarn ernst wird, könnte schwermetallische Musik im Spiel sein. So unterhielten sich ein paar Herren in Seattle und beschlossen ihre düstere Vision der Welt in den Proberaum zu tragen. Hinter Isdal stecken Mitglieder diverser lokaler Szenebands, der Sound lässt sich wohl am ehesten mit Coalesce, Old Man Gloom und den frühen Botch vergleichen – verquerer, chaotischer Hardcore mit Math-Schlagseite und zäher Düsternis. „Demo“ fasst ihre ersten beiden Tracks zusammen, und die könnten unterschiedlicher kaum sein.

Das erste Kapitel rauscht in knapp 70 Sekunden durch und verbreitet pures Chaos. „Reduced // Returns“ ist ein rohes, unterproduziertes Stück Musik, das ein wenig an die Anfänge des Mathcore erinnert und wie wild um sich schlägt. Dass ausgerechnet dieser musikalische Wimpernschlag Geduld erfordert, passt ins Bild. Danach ackert sich „Weight In My Spine“ im Zeitlupentempo voran. Tiefschwarzer Hardcore, mit Sludge-Elementen befeuert, entsteigt der Coalesce’schen Ursuppe und vertont verbissene Heavyness im Zeitlupentempo. So böse und gemein klingen aktuell nur wenige Bands, es bleibt allerdings nur bei kurzen, angedeuteten Tempoverschärfungen.

Quantitativ sehr übersichtlich – sechs Minuten sind sechs Minuten -, bleibt dieses erste Kapitel der hoffentlich langen Isdal’schen Sound-Story doch hängen. Warum? Weil die hörbare Ehrerbietung an die Hardcore-Grenzgänger der 90er Jahre authentisch und doch frisch wird. Die rohe Produktion, die brachialen Songs, das Tag-und-Nacht-Verhältnis zwischen A- und B-Seite, das pechversehrte Herz – man fühlt sich an mittlerweile legendäre Granden erinnert und erhält doch einen frischen Blick auf eine junge, hungrige Band. Die Messlatte liegt hoch.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.07.2018
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Facebook: www.facebook.com/Isdalband

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Category: Magazin, Reviews

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