Wovenwar – Honor Is Dead

| 19. Oktober 2016 | 0 Comments
Wovenwar

(c) Ty Watkins

Auf ihrem Debüt spielten sich Wovenwar vom Ballast der vergangenen Jahre und dem unrühmlichen Ende von As I Lay Dying frei. Ausschließlich mit Klargesang von Oh, Sleeper-Frontmann Shane Blay bestritten, sorgte der deutlich melodischere und rockige Stilmix durchaus für eine Überraschung. Für „Honor Is Dead“ wird die Formel wieder umgeworfen – einerseits weil düstere persönliche und globale Emotionen verarbeitet wurden, andererseits weil die Musiker vor allem live wieder Bock auf mehr Härte hatten.

Bereits der Opener „Confession“, auf dem sich Blay mit seiner Alkoholsucht auseinandersetzt, zeugt von neuen, alten musikalischen Ufern. Stellenweise fühlt man sich an Metalcore-artige Klänge erinnert, wiewohl die Melodieteppiche deutlich dichter und rockiger ausfallen. Rundherum packen Wovenwar dafür den Genre-typischen Dampfhammer aus und sorgen für beste Laune. Das folgende „Censorship“ lässt beide Welten schließlich vollends kollidieren: radiotaugliche Klänge treffen auf wütende Screams und Stakkato-Attacken.

Die auf dem Einstand bekritelten Balladen sind wieder da. Was im Fall des sympathisch reduzierten „Silhouette“ durchaus funktioniert, endet im blassen, abermals an Thirty Seconds To Mars erinnernden „Compass“ jedoch erneut im Schmalztiegel und darf bei künftigen Durchläufen gerne übersprungen werden. Kontrastprogramm gefällig? „Cascade“ und das brachiale „130“ lassen As I Lay Dying hochleben, während „Stones Thrown“ den unterhaltsamen, eingängigen Mittelweg wählt.

Abermals setzt es kleine Abzüge in der B-Note für eine erschreckend blasse Ballade und eine Spur zu viel Füllmaterial, das bestenfalls gutklassig ausfällt. Die wiederentdeckte Härte mit einem Schuss Metalcore-Revivalism bekommt Wovenwar allerdings gut, auch wenn sie ihr Alleinstellungsmerkmal – Klargesang only – dadurch in die zweite Reihe stellen. Dennoch klingt „Honor Is Dead“ deutlich in sich schlüssiger und zeigt, wohin die Reise gehen kann und soll. Langsam aber sicher finden sich Wovenwar.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 21.10.2016
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)

Website: wovenwar.com
Facebook: www.facebook.com/wovenwar

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Category: Magazin, Reviews

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