Black Tusk – Pillars Of Ash

| 25. Januar 2016 | 0 Comments
Black Tusk

(c) Angela Boatwright

Mit elf Songs gegen das Vergessen verabschieden sich Black Tusk von Bassist, Sänger und Gründungsmitglied Jonathan Athon, der im November 2014 nach einem unverschuldeten Motorradunfall verstarb. Die beiden verliebenen Mitglieder haben sich entschlossen, weiterzumachen, touren bereits wieder und veröffentlichen nun die letzten gemeinsamen Aufnahmen mit Athon. „Pillars Of Ash“ knüpft nahtlos an die dreckige, leicht punkige Intensität von „Set The Dial“ an.

Große Überraschungen bleiben aus, stattdessen regieren Dreck und Bockigkeit. In anderen Worten: Black Tusk setzen auch weiterhin auf Sludge-Riffs, Rock-Drive, Thrash-Energie und ein wenig Blackened Crust, vergessen dabei aber keineswegs auf ihre Punk-Wurzeln. So ziemlich jeder dieser elf Songs steht stellvertretend für diese brisante wie knisternde Mischung, vielleicht am besten in „Black Tide“ auf den Punkt gebracht. Auf ein langes, ausladendes Schlagzeug-Intro folgt ein wütendes Konstrukt, das entfernt an Skeletonwitch mit Sumpf-Drive erinnert. Fiese, aggressive Vocals schweben beschwörend über dem Midtempo-Arrangement mit gelegentlichen, pointierten Wutausbrüchen.

Diese manische Energie zieht sich auch durch den Rest des Albums mit kleineren Ausreißern. „Punk Out“ klingt nach einer zu schnell abgespielten Venom-Platte mit wuchtigem Thrash-Einschlag und dem wohl deutlichsten Bekenntnis zu den Ursprüngen dieser Band. Für „Bleed On Your Knees“ ziehen Black Tusk hingegen ein wahres Riff-Gewitter auf. Die Rhythmusabteilung scheint allerdings alte Hardcore-Scheiben gehört zu haben. Schließlich gibt sich „Leveling“ zügellosem, hasserfülltem Sludge hin. Urplötzlich bricht der Song ab, eine verworrene Piano-Melodie geleitet gen Ausgang – ein kleines Requiem?

Ihren Stiefel ziehen Black Tusk weiterhin konsequent durch, und das ohne Rücksicht auf Verluste. „Pillars Of Ash“ bietet zwar kaum neue Erkenntnisse, konzentiert die wütenden Arschtritte in Songform dafür auf das Wesentliche und unterhält damit von vorne bis hinten. Die Band selbst wird weitermachen, aktuell mit einem Tour-Bassisten, denn die nächsten Konzertreisen stehen bereits an. Ein passenderes Denkmal für Jonathan Athon als dieser bissige Bastard hätten sie sich kaum einfallen lassen können.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 29.01.2016
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade Distribution)

Facebook: www.facebook.com/BlackTusk

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Category: Magazin, Reviews

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