Black Tusk – Set The Dial
Als Black Tusk im Juni 2010 mit „Taste The Sin“ für Relapse debütieren – der Re-Release ihres sympathischen Debüts „Passage Through Purgatory“ sei an dieser Stelle ausgeklammert – bedienten sie die rockige, thrashige Seite des Sludge-Kosmos, während die gleichzeitig agierenden Kollegen Howl Doom und Noise zelebrierten. Auf „Set The Dial“ geht das Trio aus Savannah, Georgia seinen Weg nun konsequent weiter, gibt sich noch eine Spur direkter und scheint sich nicht nur angesichts der erneut knapp bemessenen Spielzeit – gerade einmal 35 Minuten – ein wenig Punk-Spirit bewahrt zu haben.
Große Umwälzungen sind freilich nicht zu erwarten, wenn Black Tusk nach dem amtlich rockenden Intro „Brewing The Storm“ immer wieder ‚6-6-6‘ skandieren und „Bring Me Darkness“ im rifftastische Untiefen treiben. Zwischen Gekeife, einer Art Gesang und kehligem Gebrumme – alle drei Mitglieder sind zu hören – groovt es sich infernal durch diese drei Minuten, während an anderer Stelle „Mass Devotion“ die Stoner-Seite des Genres besonders stark betonen. Besonders brachial: der gemächlich schrubbende Bass. Gerade die betont räudige Produktion verleiht Black Tusk ein gewisses Underground-Flair, eine natürliche Hässlichkeit, schmerzende Borsten und ein dichtes Fell.
Wie aus einem Guss kratzt und beißt das Album, getragen von Midtempo-Monstern wie „Set The Dial To Your Doom“ (nomen est omen) und angepissten, punkigen Blendgranaten der Marke „Growing Horns“. Linear geht es bei Black Tusk schon gar nicht vor sich, in manchen Momenten jedoch überraschend eingängig. Gerade im Instrumental „Resistor“ schüttelt das Savannah-Trio einige fantastische Riffs aus dem Ärmel, die man so wohl eher von The Sword erwartet hätte. Im Gegensatz zu „Taste The Sin“ fehlen zwar dieses Mal die Übersongs, was ein wenig auf die Wertung drückt, doch insgesamt gesehen erweisen sich Black Tusk auch auf „Set The Dial“ einmal mehr als Bereicherung für den Sludge-Mikrokosmos mit authentischer Hässlichkeit und Bock auf Groove.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 04.11.2011
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade Distribution)
Facebook: www.facebook.com/blacktusk
Myspace: www.myspace.com/blacktusk
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