Skeletonwitch – Serpents Unleashed

| 21. Oktober 2013 | 0 Comments

Skeletonwitch

Durch harte, konzentrierte Arbeit, und sich jeglichen noch so penetranten Trends widersetzend, haben sich die US-Amerikaner Skeletonwitch in den letzten Jahren ein beachtliches Gefolge aufgebaut. Ihr angeschwärzter Thrash Metal hat das Quintett aus Athens, Ohio bereits zwei Mal in die US Top 200 sowie auf sieben Tourneen quer durch Europa gebracht. Für das mittlerweile fünfte Album konnte man Kurt Ballou (Converge, Isis, High On Fire) als Produzent gewinnen, für das Artwork stellte sich Baroness-Mastermind John Baizley zur Verfügung. Das Umfeld passt, die Musik auch: „Serpents Unleashed“ schlägt voll ein.

Wie sich das so gehört, haben Skeletonwitch Hits en masse im Gepäck, mit denen man entfernt an die fiese Seite von Kvelertak erinnert. Ein „I Am Of Death (Hell Has Arrived)“, zu dem es auch ein Video gibt, geht beispielsweise binnen Sekunden steil mit unwahrscheinlich hohem Tempo, typischem Black Metal-Einschlag und einem feinen Hauch von Melodie im ‚Refrain‘, wenn man diesen denn so nennen will. Noch eine Spur größer ist der eröffnende Titeltrack, mit etwas mehr als zwei Minuten Spielzeit kompakt und unterhaltsam. Skeletonwitch überschlagen sich beinahe selbst, lassen gar einen fauligen Crust-Wind Einzug halten, über den Chance Garnette gewohnt fies keift. Für einige wenige Momente blitzen mehrstimmige, von Doublebass-Action gekonnt zerhackte Leads auf, die ein wenig an Baroness und Konsorten erinnern. Sludge-Gummitwist trifft auf geschwärzten Thrash – lecker, lecker.

Natürlich ist das noch längst nicht alles. Für das Intro zu „Unending, Unliving“ packen Skeletonwitch ein wenig Mercyful Fate-Huldigung aus, wie man sie von Altar Of Oblivion kennt. Mit sinistrer Melodik, einer Prise Doom und unbändiger Bosheit gelingt den US-Amerikanern einer ihrer besten Songs überhaupt. An dieser satanischen Alternative hat man offensichtlich Spaß gefunden, was das eingängige Auftreten des Schwarzheimers „This Evil Embrace“ erklären dürfte. Zwischenzeitlich wird das Gaspedal auf Anschlag durchgetreten („Beneath Dead Leaves“) und mit gewohnt unorthodoxer, unverschämt eingängiger Melodik aufgeblasen („Blade On The Flesh, Blood On My Hands“). Für das abschließende „More Cruel Than Weak“ packt das Quintett gar die klassische Thrash-Intro-Formel aus, bevor es sich auf eine höllische Abfahrt durch die Anfangszeit von Slayer wagt.

Noch größer, noch fieser, noch eingängiger: Das organische Wachstum von Skeletonwitch, das 2007 mit „Beyond The Permafrost“ in die Wege geleitet wurde, geht konsequent weiter. „Serpents Unleashed“ bewegt sich weiterhin auf bekannten Pfaden, zelebriert tiefschwarzen Thrash, der immer wieder ins Schwarzmetallische umschlägt. Die Hit-Regler wurden auf 11 hochgedreht, die melodischen Elemente noch geschickter eingeflochten, mit skandinavischem Doom verfeinert. Herausgekommen ist ein überdimensionales Machwerk, das die starken Vorgänger ein weiteres Mal toppt und wohl locker als bislang stärkste Skeletonwitch-Platte durchgeht. Die Mannen aus Athens zeigen ein weiteres Mal, wo der verdammte Hellhammer hängt.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 25.10.2013
Erhätlich über: Prosthetic Records (Sony Music)

Website: www.skeletonwitch.com
Facebook: www.facebook.com/skeletonwitchmetal

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Category: Magazin, Reviews

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