Dan Deagh Wealcan – Two Straight Horizontal Lines And The Organized Chaos In Between: Director’s Cut

| 2. Februar 2015 | 0 Comments
Dan Deagh Wealcan

(c) Metal Scrap Records

In diesen politisch unruhigen Zeiten kommt ein gemeinsames Projekt eines Russen und eines Ukrainers besonders unerwartet, zeigt aber eindrucksvoll, dass Musik eine stärkere Sprache als Raketen, Politik und Gewehre spricht. Mikhail A. Repp und Eugene „Iowa“ Zoidze-Mishchenko haben als Dan Deagh Wealcan ihren ganz eigenen Stil irgendwo zwischen Mathcore, Noise Rock, Prog, Elektro und (Post) Punk gefunden. Herausgekommen ist dabei das sperrige, schwer greifbare „Two Straight Horizontal Lines And The Organized Chaos In Between: Director’s Cut“.

Dan Deagh Wealcan betonen den Lo-Fi-Aspekt ihrer gemeinsamen Platte, an den man sich freilich erst gewöhnen muss. Entsprechend abgewrackt, schief und, gerade auf rhythmischer Ebene, unterproduziert scheppert das Material aus den Boxen. Musikalisch bewegt man sich zwischen zahlreichen Extremen, die schon mal an The Dillinger Escape Plan, Norma Jean, Porcupine Tree, Ministry und Converge erinnern. Case and point „The Number Was Too Long, So I Forgot It“, das binnen kürzester Zeit zwischen rasenden Math-Attacken, proggiger Melodik und sogar einer Portion Jazz umherfährt.

Tatsächlich ist es schwer, wenn auch nicht gänzlich unmöglich, bestimmte Tracks hervorzuheben. „Paranoia? I’m Aim! Assure You!“ hat neben einem bizarren Titel vor allem herrliches Gestotter mit Highspeed-Hardcore, abrupt wechselnden Tempi, sperrigen Elektro-Effekten und Jourgensen-Vocals zu bieten. „iCD10Q031V2010WTF!?“ verbindet Abrissbirne mit Eingängigkeit und Xylophon, „Mediterranean Sky“ wird zum kreativen Prog-Bastard mit erfrischenden Soundscapes und „Well, Just Burn It Down“ hat so etwas wie einen Refrain zu bieten, der sich aus allem Dreck und Morast zerrt.

Beileibe ist „Two Straight Horizontal Lines And The Organized Chaos In Between: Director’s Cut“ keine schöne oder gar einfache Platte, leidet zuweilen gar an ihrer – zugegebenermaßen angekündigten – Unterproduktion, die dem Genrebending gerade in den weitläufigen Prog-Flächen zu keiner Zeit gerecht wird. Viel mehr schaffen es Dan Deagh Wealcan nur selten einen roten Faden zu erzeugen, was angesichts zahlreicher starker Momente und einem höchst kreativ-chaotischen Ansatz schade ist. Dennoch: Als absoluter Mindfuck mit packenden Melodien macht der Einstand des Duos mehr als bloß ‚Laune‘.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 05.02.2015 (DL)
Erhätlich über: Metal Scrap Records

Website: www.dandeaghwealcan.com
Facebook: www.facebook.com/DanDeaghWealcan

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