In Aevum Agere – Limbus Animae
Die erste Begegnung mit In Aevum Agere vor zwei Jahren war mit kleineren Missverständnissen gepflastert. Wohin das Quartett mit seinem Debütalbum „The Shadow Tower“ wollte, erschloss sich nicht gleich. Die Mischung aus epischen Doom-Klängen und traditionellem Power Metal hatte viele starke, aber auch so manche schwer greifbare Momente zu bieten. Mittlerweile zum Quartett angewachsen, legen die Italiener ihre EP „Limbus Animae“ nach, die exklusiv auf Vinyl in einer auf 300 Stück limitierten Auflage erscheint und die Herren von ihrer besten Seite zeigt.
Die Power- und Heavy-Metal-Anteile wurden auf ein absolutes Minimum heruntergefahren und stattdessen durch melodischen, stellenweise epischen Doom Metal ersetzt. Eingängige Düsternis steht nun also ausschließlich auf dem Programm von In Aevum Agere, womit die Italiener gut fahren. Drei neue Songs – „Awaiting“, „Damnatio Memoriae“ und „Anti-Inferno / Limbus Animae“ – unterhalten mit Bruno Masulis ausdrucksstarker Stimme, ausladenden Gitarrensoli und bleierner Schwere von vorne bis hinten. Das auf dem Debütalbum angedeutete Potential wird endgültig realisiert, selbst im Brückenschlag „Awaiting“, der noch am ehesten die klassische Energie von „The Shadow Tower“ heraufbeschwört und dabei kaum Fehler begeht.
In Aevum Agere stehen auf Candlemass – an sich nichts Neues. Mit einer Cover-Version von „Solitude“ zollen die Italiener ihren Vorbildern ordentlich Tribut. Zwar ist die erste halbe Minute ein wenig zäh, sobald die Band aber so richtig einsetzt, hebt diese Bearbeitung ab – eine manische, beschwörende Variation, die unterhält. Auf „Limbus Animae“ kommt das Quartett an, zeigt sich wunderbar fokussiert und ungemein überzeugend. Die verstärkte Konzentration auf Doom Metal bekommt In Aevum Agere hervorragend, die EP lässt auf ein starkes zweites Album hoffen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 28.11.2014
Erhätlich über: Pure Steel Records (H’ART)
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