Corrosion Of Conformity – IX

| 26. Juni 2014 | 0 Comments

Corrosion Of Conformity

2010 fanden sich Corrosion Of Conformity erneut im „Animosity“-Lineup zusammen, zwei Jahre später erschien ein eponymes Album. Pepper Keenan war zu diesem Zeitpunkt kein Teil der Band, ist es nach wie vor nicht, könnte aber in naher oder ferner Zukunft zurückkehren – eine weiterhin kuriose Situation, von der vor allem Down profitieren. Die „Animosity“-Besetzung um Woody Weatherman, Mike Dean und Reed Mullin nahm in der Zwischenzeit das neunte Studioalbum mit dem programmatischen Titel „IX“ auf, die logische Fortsetzung des Stoner-Sludge-Weges des Vorgängers mit gelegentlichen Throwback-Einschlägen.

Diese Throwbacks äußern sich beispielsweise in Hardcore-Blendgranaten wie „Denmark Vesey“, in denen sich Mike Dean vollends austoben kann, kleinere Stoner-Riffs inklusive. Gemäßigtes Sludge-Material gibt es natürlich auch zur Genüge, und das gleich von Anfang an. „Brand New Sleep“ eröffnet das Album mit Slowfood, meterdicken Betongitarren und infernalen Grooves. Geradezu zeremonieller Gesang mit Sabbath-Note passt bestens ins Bild. Zwischen britischer Doom-Ursuppe und süffigen Südstaaten-Arrangements zelebrieren Corrosion Of Conformity eine feiste Messe, die nahtlos an das eponyme letzte Album anknüpft.

Über weite Strecken ist „IX“ ein echter Siegeszug: „The Nectar“ (die kleine Reprise am Ende der Platte mag zwar dem klassischen Ethos des Albums entsprechen, ist aber verzichtbar), „Who You Need To Blame“ und „Trucker“ unterhalten von vorne bis hinten. Zwischendurch wird es schon mal sperrig. „Tarquinius Superbus“ experimentiert mit Nu Metal-Grooves, Thrash-Tempi und Mike Deans etwas blassen, in hoher Frequenz ausgespuckten Vocals – eine Kombination, die man bei weiteren Durchläufen mit wachsender Begeisterung überspringt.

Unterm Strich äußert sich die Genialität von Corrosion Of Conformity zwar über weite Strecken, wohl aber nicht durchgängig. Gewisse Längen und eben jenes modernes Superbus-Experiment verhindern, dass „IX“ vollends in die Gänge kommt. Natürlich handelt es sich hier gewissermaßen um „Animosity“-Zugeständnisse, das Trio ist aber nach wie vor dann am besten, wenn es sich an süffigen Stoner-Riffs und Sludge-Sumpf übt. In diesem Momenten kann kaum jemand den Veteranen das Wasser reichen – und diese Momente überwiegen letztendlich.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 27.06.2014
Erhätlich über: Candlelight Records (Soulfood Music)

Website: www.coc.com
Facebook: www.facebook.com/corrosionofconformity

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Category: Magazin, Reviews

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