Kuolemanlaakso – Uljas uusi maailma

| 20. November 2012 | 0 Comments

Kuolemanlaakso

Benannt nach Death Valley, dem heißesten und trockensten Ort auf diesem Planeten, erblickten Kuolemanlaakso im Frühjahr 2010 als Soloprojekt des Chaosweaver-Gitarristen Laakso das Licht der Welt. Nach durchwegs positiven Reaktionen auf das erste Demotape erweiterte er seine Spielweise zu einem fünfköpfigen Death’n’Doom-Schlachtkreuzer um Mikko Kotamäki, der auch bei Swallow The Sun und Barren Earth singt. Die Texte des Debütalbums „Uljas uusi maailma“ (dt. „Schöne neue Welt“) tragen die Finnen in ihrer Landessprache vor und ließen sich dabei unter anderem von Eino Leinos (1878-1926) Gedichtsammlung „Helkavirsiä“, der mythischen Aura ihrer Wälder und der Düsterkeit der modernen Welt inspirieren. Mit euphorischen Liedchen ist also nicht zu rechnen.

Für den überwiegenden Teil der Hörerschaft sind die Vocals nicht mehr als ein weiteres Instrument, da nur wenige des Finnischen – noch dazu nicht dem Indo-Germanischen zugehörig und damit selbst geschulten Ohren noch schwerer verständlich – mächtig sein dürften. Über die Qualität der Lyrics lässt sich nur mutmaßen, auch wenn der poetisch-düstere Hintergrund durchaus reizvoll klingt, nicht aber über die Qualität der Musik. Bereits der Opener „Mina elän“ (dt. „Ich lebe“) zeigt, dass hier echte Profis am Werk sind. Der behäbige, doomige Sound mit Todesstahl-Einschlag sägt gelegentlich im besten Asphyx-Stil, erinnert angesichts seiner finsteren Bandbreite aber eher an Triptykon. Tatsächlich ließ sich Laakso von deren Debütalbum „Eparistera Daimones“ beeinflussen, während der bei Triptykon und Dark Funeral tätige V. Santura nicht nur für Produktion, Mix, Mastering und Engineering des Kuolemanlaakso-Debüts verantwortlich war, sondern auch gleich einige Gitarrenparts beisteuerte. Die monolithische Schwere nebst aggressiver, zuweilen beinahe schwarzmetallischer Färbung steht exemplarisch für diese eng geknüpften Bande.

In dieser Gangart geht es weiter, betont heavy, betont eindrucksvoll. „Etsin“ (dt. „Suchender“) marschiert erhaben und majestätisch voran, trumpft mit gelegentlich eingesetztem Klargesang auf und verleiht dem Track sogar einen leicht spirituell anmutenden Anstrich. „Nostos & Algos“ kommt anfangs nicht so recht in Fahrt, legt das akustische Gewand nur schwerlich ab, dazu stören die maschinell wirkenden Vocals ein wenig. Zum Schluss hin stellt sich jene Mischung aus Erhabenheit und verkappter Aggression ein, für die Kuolemanlaakso zu stehen scheinen. Doom, Death und eine Spur Black gehen hier Hand in Hand.

„Uljas uusi maalima“ hat in diesen zähen Passagen gelegentliche, beinahe nichtige Längen – vielleicht sogar Wiederholungen, wenn man denn so will -, die wenig Neues beizutragen scheinen. Ein vergleichsweise schneller, angepunkter Track Marke „Ikiuni“ (dt. „der ewige Schlaf“) macht zur Abwechslung durchaus Laune, der sakrale Orgelpart hingegen verwirrt, passt nicht so recht zum Song. Etwaige Zweifel beseitigt der mächtige Rausschmeißer „Aurinko“ (dt. „Sonne“), der zwischen Pete Steele’scher Grabesstimme, erhellenden Melodien und bissigem Gekeife eine siebeneinhalb Minuten lange Show zelebriert. Vielleicht kann man nicht immer nachvollziehen, wo Kuolemanlaakso hinweisen, doch die mächtige, druckvolle Death’n’Doom-Mischung mit Triptykon-Charme und finnischen Texten lässt einen kaum kalt, fährt durch Mark und Bein und zählt zu den interessantesten Genre-Releases des Jahres. Bei dieser einen Platte darf es auf keinen Fall bleiben.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.11.2012
Erhätlich über: Svart Records (Cargo Records)

Website: www.kuolemanlaakso.net
Facebook: www.facebook.com/kuolemanlaakso

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Category: Magazin, Reviews

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