Kvelertak – Kvelertak

| 26. Juli 2010 | 0 Comments

Kvelertak

Norwegen ist düster, musikalisch gesehen. Nicht unbedingt qualitativ, sondern musikalisch erstreckt sich eine tiefe Schwärze von Oslo aus über das Land. So verwundert es nicht, dass die eigentlich dem Punkt entstammenden Kvelertak nicht um Black Metal und Turbonegro-Attitüde herumgekommen sind. Ihr schlicht „Kvelertak“ betiteltes Album wurde von Converges Kurt Ballou produziert, mit dem man aktuell auch auf Tour ist.

Entsprechend räudig und gleichermaßen eingängig geben sich Kvelertak in den hier vorliegenden elf Songs. So eröffnet „Ulvetid“ das Album mit einer kurzen Converge-Hommage, drischt sich durch das Black Metal-Universum und rundet mit einem rockigen Solo ab. Die Hits kommen später, dafür umso heftiger. „Sultans Of Satan“ punktet beispielsweise mit einem fantastischen Refrain, für den sich sogar die Anthrax der 90er alle 50 Finger ablecken würden.

In einer ähnlichen Gangart geht es weiter, wenn „Liktorn“ frühe Darkthrone zitiert, nur um schließlich mit Turbonegro auszusteigen – geht’s noch? Will man einen weiteren großen Refrain mit feisten Riffs, so ist „Utrydd dei Svake“ die richtige Adresse – thrashig, punkig, verspielt; Converge und Faith No More winken aus dem fahrenden Auto.

Man kann das Verfahren auch abkürzen: Kvelertak liefern mit ihrem selbstbetitelten Album einen kleinen Geniestreich ein. Kategorisieren lassen sich die Norweger sowieso nicht, Konventionen sind ihnen egal. „Kvelertak“ ist großes Kino für Punk- und Metal-Fans ohne Scheuklappen, für Freunde räudiger Garagen-Musik.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 16.07.2010
Erhältlich über: Indie Recordings (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/Kvelertak

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Category: Magazin, Reviews

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