Discharge – Disensitise: (vb) deny – remove – destroy

| 30. März 2009 | 0 Comments

Discharge

Ganze 32 Jahre nach Bandgründung und 29 Jahre nach Erstveröffentlichung der EP „Realities Of War“ gibt es neues Material der Hardcore-, D-Beat- und Crustcore-Mitbegründer Discharge. Vom wichtigsten Lineup der frühen 80er („Hear Nothing See Nothing Say Nothing“) sind zwar nur noch Gitarrist Bones und Bassist Roy Wainright mit an Bord, doch die Intensität, die seiner Zeit auch James Hetfield begeistert hat, rettet das Quartett auch auf der neuen Platte „Disensitise: (vb) deny – remove – destroy“, dem ersten Studioalbum seit 2002, in die Neuzeit.

Die 14 Songs sind möglichst einfach gehalten wie auch die ordentlich rumpelnde Produktion. Bei Discharge muss aber alles nach einer besseren Demo klingen, um dem Spirit der Lyrics und die DIY-Attitüde – man beachte das überaus spartanische Artwork und Booklet – möglichst optimal zu transportieren. Neu-Sänger Tony „Rat“ Martin steht Großmeister Cal in Nichts nach und speit vom Opener „Blood Of The Innocent“ (bereits von der 2006er Single „Beginning Of The End“ bekannt) Feuer.

Musikalisch gibt es absolut keine Neuigkeiten. Hardcore Punk mit D-Beat-Elementen – einzig die Crust-Wut ist ein wenig verschwunden. Dafür klingen die 36 Minuten wie aus einem Guss. Ob „Becomes Again & Again“ (inklusiver Hommage an den Klassiker „Never Again“), „Ignorance Is Your Surrender“ oder der von einem Basssolo getriebene Rausschmeißer „No Return“ – Discharge klingen auch nach über drei Jahrzehnten noch nach einer wütenden Garagen-Band, die im hohen Alter vor allem keine Routine will.

Vermutlich kann man „Disensitise: (vb) deny – remove – destroy“ nur wirklich schätzen, wenn man die Klassiker „Never Again“ und „Hear Nothing See Nothing Say Nothing“ kennt. Miese Produktion, ungestüme Songattacken, ununterbrochene Wut und Aggression – das sind Discharge, wie sie leiben und leben. Nichts Neues, dafür gewohnt stark. Besonders für Geschichtsforscher eine fantastische Platte.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 06.03.2009
Erhältlich über: Vile Records (Cargo Records)

Website: thenightmarecontinues.yolasite.com
Facebook: www.facebook.com/dischargedischarge

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Category: Magazin, Reviews

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