Kaunis Kuolematon – Kun Valo Minussa Kuoli

| 27. November 2025 | 0 Comments
Kaunis Kuolematon

(c) Teppo Ristola Photography

Ihr schubladensprengender Mix aus Death Metal, Doom, Melodie und Melancholie brachte Kuonis Kuolematon zumindest in der finnischen Heimat einiges an verdientem Erfolg. „Mielenvalta“ kletterte vor zwei Jahren in die Top 10 der Album-Charts, man sorgte für ausverkaufte Club-Shows und war auf manch einem Festival gern gesehener Gast. „Kun Valo Minussa Kuoli“ taucht nun einmal mehr in trübe Trostlosigkeit, tiefe Trauer und emotionale Schwere ein und begibt sich auf die Suche nach Schönheit inmitten purer Finsternis.

Und das gelingt ihnen immer wieder, beispielsweise in „Maailman Ainut Ihminen“. Der zunächst anmutig marschierende Track strahlt Gravitas aus, schwerfällig und doch erhaben, während die wütenden, nahezu gurgelnden Growls dagegenhalten. Und doch bleibt das melodische Feingefühl zu jeder Zeit spürbar, bis zur ersten Zäsur mit Tasteneinsatz und anschließendem Klargesang. Die letzten zwei Minuten gestalten sich überhaupt bewusst reduziert und melancholisch. Diese feine Klinge durchzieht auch den Opener „Kaiku“, der sich auf beinahe folkigen Schwingen vorarbeitet und schließlich in Zeitlupentempo aggressivst eskaliert.

Welten stoßen auf diesem fünften Studioalbum wiederholt zusammen, beispielsweise in der angeschwärzten Wut von „Kuura“, dessen gutturale Growls neue musikalische Bereiche erschließen, nur um von minutenlanger, gedankenverlorener Melodik in neue Sphären entführt zu werden. Abermals arbeitet sich der Gesang in den Vordergrund und erschafft einen ergreifenden Höhepunkt. Einen solchen setzt es auch in „Merta“, mit ruhigeren ‚Strophen‘, erstaunlich verspielter Gitarrenarbeit und geifernden Black-Metal-Attacken aus dem gefühlten Nichts. Kaunis Kuolematon bemühen neue Extreme und greifen nach höllischen Sternen, bevor es abermals emotional, melodisch und dramatisch wird.

Das musikalische Spektrum erweitert sich abermals, was dem finnischen Quintett bestens zu Gesichte steht. Im Herzen bleiben Kaunis Kuolematon irgendwo im Nirgendwo zwischen Death und Doom angesiedelt, trauen sich bloß deutlich mehr zu, experimentieren mit den extremen Auslegern ihres Sounds und schaffen neue klagende Glanzlichter. Gerade gesanglich zeigen sich die Finnen in bestechender Form, nur um von unnahbarer, kompromissloser Härte wiederholt erfasst zu werden. „Kun Valo Minussa Kuoli“ ist ein weiterer Leckerbissen extremster Melancholie geworden und zerstört wiederholt auf Raten. Das ist – einmal mehr – richtig stark.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.11.2025
Erhältlich über: Noble Demon (Broken Silence)

Website: kauniskuolematon.com
Facebook: www.facebook.com/KaunisKuolematon

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Category: Magazin, Reviews

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