Severe Torture – Torn From The Jaws Of Death

| 2. Juni 2024 | 0 Comments
Severe Torture

(c) Thijs van Laarhoven

Das erste Album seit 14 Jahren – ein guter Grund, die Lauscher aufzusperren. Der Einstieg von Damiën Kerpentier an den Drums schien etwas Bewegung bei Severe Torture auszulösen. Tatsächlich veröffentlichten die niederländischen Brutal-Death-Veteranen vor zwei Jahren eine erste EP und kündigten direkt ein komplettes Album an. Das sollte zwar etwas länger dauern, doch hat sich das Warten mit Sicherheit gelohnt: „Torn From The Jaws Of Death“ ist eine mehr als souveräne Rückkehr zu alter, zerstörerischer Form.

„The Death Of Everything“ könnte als Opener und zugleich erste Video-Auskopplung kaum besser gewählt sein. Binnen zehn Sekunden hat sich das Quintett gefunden und reißt im Dauerlauf alles nieder, was sich gerade in den Weg stellt. Kerpentier ist ein echtes Biest am Schlagzeug, Patrick Boleijs Bass fährt durch Mark und Bein, während Thijs van Laarhoven und Marvin Vriesde mit gewohnt scharfkantigen, leicht ranzigen Gitarren und dem einen oder anderen fiesen Solo alles zerlegen. Dennis Scheuers klingt zudem so wütend, guttural und zerstörerisch wie eh und je. Kurzum: In diesen vier Minuten steckt alles, was man sich von Brutal Death Metal erwartet.

In dieser Gangart geht es weiter, selbstverständlich mit kleineren Variationen. Da wäre beispielsweise das quengelnde „The Pinnacle Of Suffering“, das immer wieder mächtig aufheult und dabei um sich schlägt. Noch höheres Tempo, halsbrecherische Riff-Kaskaden und kanalisierte Urgewalt führen direkt in ein schrilles Solo. Auch „Hogtied In Rope“ ist eine High-Speed-Schlachtplatte allererster Güteklasse, während mit „Tear All The Flesh Off The Earth“ sägender Old-School-Groove mit gelegentlicher Death-Doom-Schlagseite bemüht wird. Das kommt überraschend, macht aber in Verbindung mit den Zwischensprints verdammt viel her. Potenzielle moderne Brutal-Death-Klassiker, wie der Titeltrack, runden das Gesamtpaket gekonnt ab.

Knapp 40 Minuten Action ohne Unterlass: Das Rad erfinden Severe Torture mit „Torn From The Jaws Of Death“ gewiss nicht neu, müssen sie aber auch nicht. Nach ihrer viel zu langen Albumpause servieren die Niederländer ein mächtiges, zermürbendes Werk ohne Rücksicht auf Verluste, das immer wieder beherzt zulangt und alles mitbringt, was man sich von den Veteranen erwartet. Zehn furiose, gerne mal brachiale, aber auch sägende Tracks der besonders kaputten Art, technisch auf höchstem Level, machen einmal mehr deutlich, warum Severe Torture zu den absoluten Meistern ihres Fachs zählen. Künftig gerne wieder etwas regelmäßiger.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 07.06.2024
Erhältlich über: Season of Mist (Soulfood Music)

Website: severetorture.com
Facebook: www.facebook.com/severetorture

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Category: Magazin, Reviews

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