Mouth For War – Bleed Yourself

| 24. Oktober 2023 | 0 Comments
Mouth For War

(c) Errick Easterday

Aktuell scheint die Metalcore-Ursuppe – deutlich höhere Hardcore-Anteile, dazu wenig bis kein Klargesang – ein kleines Revival zu feiern, und Mouth For War haben das Zeug, ganz vorne mitzumischen. Das Quintett aus Colorado besteht erst seit 2019 und veröffentlichte seither ein Album sowie eine EP, begleitet von Touren mit Boundaries und Zao. MNRK Heavy griff zu und bietet dem brachialen, mitreißenden Mix nun die verdiente Bühne. „Bleed Yourself“ nimmt keine Gefangenen.

Bei 13 Songs in unter 35 Minuten ist sofort klar: Es folgen Nackenschläge in lockerer Abfolge. „Roses In Place Of Your Ashes“ eröffnet derb und unnachgiebig, wirft die Abrissbirne an und langt beherzt zu. Trae Roberts zerbrüllt das Geschehen mit wachsender Begeisterung, die Hardcore-Nähe ist zu jeder Zeit greifbar, zudem dauert es keine Minute bis zum ersten Breakdown. Unbequeme, manische Melodie-Ansätze runden gekonnt ab. Danach erhöht „The Plight Of Those You Left Behind“ erst einmal die Schlagzahl und schlägt wild um sich. Es kann manchmal so einfach sein, gerade wenn zwischendurch Overcast grüßen.

In dieser Gangart geht es weiter, wobei „Saturate Me“ alleine schon ob der Spielzeit von über vier Minuten aus dem Rahmen fällt. Hier zeigt das US-Quintett, was es kann, zieht eine imaginäre Schlinge enger und enger, lässt sogar hymnisch-melodische Einflüsse erkennen. Dieser Höhepunkt nach etwa zweieinhalb Minuten lässt auf eine goldene Zukunft hoffen. Rundherum setzt es Hardcore, Groove, Breakdowns und metallisches Riffing in Hülle und Fülle, siehe und höre der Titelsong „Bleed Yourself“, das beißende „Under The Gun“ oder das massive „Taste Of Steel“.

Das Core-Rad erfinden Mouth For War gewiss nicht neu, müssen sie aber auch nicht. Ihr Zweitling ist bis obenhin vollgepackt mit Dampfhammern, die auch vor 20 bis 25 Jahren prima funktioniert hätten. Irgendwo zwischen Hatebreed, frühen Eighteen Visions und den erwähnten Zao tummelt sich ein echtes Brett von einem Album, das die Wurzeln des Genres auf kurzweilige Weise mitnimmt und mit wachsender Begeisterung eskalieren lässt. „Bleed Yourself“ tut weh und reißt mit – das perfekte Material für einen überdimensionalen Pit. Diese Herren sollte man unbedingt im Auge behalten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 27.10.2023
Erhältlich über: MNRK Heavy (SPV)

Facebook: www.facebook.com/mouthforwarco

Teile diesen Artikel

Tags: , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES