Death Ray Vision – No Mercy From Electric Eyes

| 30. Juni 2023 | 0 Comments
Death Ray Vision

(c) Jason Zucco

Mit ihrem bereits dritten Frontmann nehmen Death Ray Vision ihr drittes Album in Angriff. Seit dem Vorjahr mischt Keith Bennett (u. a. Wrecking Crew, Panzerbastard, Ramallah) an vorderster Front mit und verpasst dem metallischen Hardcore Punk des prominent besetzten Quintetts um Mitglieder von Killswitch Engage, Soul Remnants und Overcast einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten. Aufgrund diverser anderer Schauplätze zogen sich die Arbeiten an „No Mercy From Electric Eyes“ gewaltig, doch weiß das Ergebnis zu gefallen.

Der Albumtitel entstammt „Crawl Forth The Cowards“, an vorletzter Stelle eher unauffällig platziert und doch einer der interessantesten Tracks dieser Platte. Hier spielen Death Ray Vision mit Stoner-Sludge-Ansätzen, die etwas an Crowbar erinnern, ohne dabei den eigenen Sound zu vergessen. Diese Midtempo-Heavyness mit süffigem Chorus und ungezügelter Intensität rundherum macht Laune. Viel typischer ist jedoch der Opener „Behead The King“, dessen frontale Energie unterhält, mit Groove Metal spielt und doch von Core-Muskelspielen lebt. Bennett bringt deutlich mehr Hardcore-Energie in den sich zugleich weiterentwickelnden Sound ein, was prima funktioniert.

Statt Stillstand setzt es eine hochgradig abwechslungsreiche Platte mit mehreren kleinen Highlights. Eines davon ist „Broken Hands Of God“, das schnell in Fahrt kommt, den Mittelfinger ausfährt und in weiterer Folge mit wachsender Begeisterung abräumt. Die drückende metallische Energie, der vollmundige Gesang, die urplötzlichen Zwischensprints – es kann manchmal so einfach sein. Das rasend schnelle „From The Rafters“ spielt Hardcore am Übergang zu Metalcore, möglichst forsch und hektisch, was mindestens so gut funktioniert wie das rockige „Armageddon Is The Answer“. Dichte Mustasch-Harmonien treffen auf metallischen Southern-Elan – auch diese Idee geht auf.

Musikalisch um Welten breiter aufgestellt, dazu eine starke neue Stimme an vorderster Front, welche eher auf die traditionellen Hardcore-Klänge eingeht: Death Ray Vision legen auf ihrem dritten Album einen höchst unterhaltsamen Spagat hin, der zugleich für ihren bislang stärksten Release sorgt. „No Mercy From Electric Eyes“ macht richtig Laune von der ersten bis zur letzten Minute, wagt sich noch eine Spur weiter hinaus, gibt sich schroffer und eingängiger zugleich. Keith Bennett erweist sich zudem als absoluter Glücksgriff und verleiht dem dritten Album des US-Quintetts die gewisse Würze. Man sieht sich im Pit.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 30.06.2023
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/DeathRayVision

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES