-(16)- – Into Dust

| 17. November 2022 | 0 Comments
-(16)-

(c) Chad Kelco

Was kann, was soll man nach mittlerweile drei drückenden Jahrzehnten noch großartig über -(16)- sagen? Die Sludge-Urgesteine sind seit ihrer Reunion 2007 gefühlt unkaputtbar und schreiben ihre ohnehin imposante Geschichte konsequent weiter. Selbiges gilt auch für „Into Dust“, das sich in eine Spirale der Negativität stürzt und abermals sämtliche Sinne gleichzeitig torpediert. Es soll das bislang härteste, drückendste Album der Bandgeschichte sein, und diese vollmundige Ansage ist gar nicht so weit hergeholt.

„Misfortune Teller“ ist für sich bereits ein fantastischer Songtitel, und für den Opener prima geeignet. Wenn der Track nach kurzem Zögern mit unfassbarer, nahezu punkiger Vehemenz loslegt, vergeht Hören und Sehen. So rasant bleibt das Ding zwar nicht, die Bosheit erreicht dafür neue Sphären im schlammigen Sumpf. Mehr Heavyness geht zwar nicht, dafür gibt sich das folgende „Dead Eyes“ richtig schön fies. Groove und Distortion sorgen für ein Maximum an Entstellung, ergehen sich in dreckigen Salven und etwas Psychoterror. Das mutet zeitweise eher wie eine Collage an, was aber keinesfalls stört.

Vergleichsweise kompakte, konventionelle Tracks, darunter „Dirt In Your Mouth“ und „Null And Eternal Void“, gehen bissig bis geifernd nach vorne und flechten Stoner- sowie Hardcore-Reste in das angenehm muffige Klangkonstrukt ein. Zur Eskalation wird das abschließende „Born On A Barstool“ gereicht, dessen jazziger Auftakt und San-Francisco-Abgang im besten Sinne aus dem Rahmen fallen. Der davon eingerahmte Song versucht die Heavyness in neue Höhen zu schrauben und findet letztlich doch zu verhaltenen, drückenden Melodien der angenehm manischen Sorte.

Tatsächlich packen -(16)- nochmals einen mächtigen Batzen Dreck dazu und überlassen auf dem Nachfolger von „Dream Squasher“ nichts dem Zufall. Die schier unfassbare Bosheit von „Into Dust“ sprengt selbst Sludge-Grenzen mit wachsender Begeisterung, Klar, -(16)- blickten immer schon gerne über den Tellerrand mit Einflüssen aus Punk, Stoner, Hardcore und Metal, doch ließ sich der absolute Wahnsinn selten so gelungen kanalisieren wie hier. Sie bleiben auch 2022 eine unkaputtbare Macht.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 18.11.2022
Erhältlich über: Relapse Records (Membran)

Facebook: www.facebook.com/16theband

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Category: Magazin, Reviews

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