Hazemaze – Blinded By The Wicked

| 24. Januar 2022 | 0 Comments
Hazemaze

(c) Magnus Nicander

Der Wandel von der Garagenband zu den Doom-Feinspitzen schreitet voran: Eigentlich wollten Hazemaze klassischen Rock spielen, wurden aber irgendwann von der Düsternis von Black Sabbath, Pentagram und Cathedral regelrecht umgeworfen. Nach „Hymns Of The Damned“ im Herbst 2019 wollte man noch eine Spur komplexer und unheimlicher werden. „Blinded By The Wicked“, so der Titel der neuen Platte, befasst sich mit Sekten und den bösartigen Absichten ihrer Führer.

„Devil’s Spawn“ trägt die Verachtung bereits im Titel und breitet den knackigen Hazemaze-Sound auf knapp sechs Minuten aus. Wucht und Urgewalt geben sich die Klinke in die Hand, begleitet von beklemmendem Doom am schmalen Grat zwischen Rock und Metal. Beschwörende Heavyness und nicht minder bedeutungsschwangere, dennoch trockene Vocals breiten sich unheilvoll aus, das obligatorische Gitarrensolo gen Halbzeit lässt den Track erst recht abheben. In höhere Register wechselnd, fällt der Song noch eine Spur kaputter und ominöser aus. Die Hinzunahme einer Orgel erreicht schließlich neue Sphären.

Dort wartet bereits „Malevolent Inveigler“ mit einem für Doom-Verhältnisse verspielten Riff. Fast schon Jam-artig tankt sich das Trio durch den Song und lässt die einzelnen Parts immer weiter zusammendriften. Gewisse Sabbath-Qualitäten lassen sich nicht von der Hand weisen, aber auch die Finstergrößen der 80er Jahre spielen weit vorne mit. Ähnlich gut gestaltet sich „Ceremonial Aspersion“, vergleichsweise kompakt mit seinen gut fünf Minuten und herrlich abgehangen. Stellenweise nehmen Hazemaze das Tempo fast komplett heraus, bemühen gemächliches Aufbäumen und mäandernde Retro-Druckwellen. Eine weitere Orgel-Auflösung stiftet wohlige Verwirrung.

Konsequent gehen Hazemaze ihren Weg weiter und landen damit einen weiteren Volltreffer. „Blinded By The Wicked“ ist die logische Fortsetzung, Weiterentwicklung mit Maß und Ziel. Bleierne Schwere, dicke Riffs und pointierter Retro-Esprit finden auf druckvolle Weise zusammen. Die rockige Doom-Interpretation der Schweden kommt gut und bietet hohen Unterhaltungswert – schroff und geschliffen zugleich, rifflastig, etwas verplant und doch mit klarem Drive ausgestattet. Fast so verführerisch wie die titelgebenden Sektenführer, bloß um Welten sympathischer.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.01.2022
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/hazemazeband

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES