Elephant Tree / Domkraft / Summoner / Horsehunter – Day Of Doom Live

| 14. Dezember 2020 | 0 Comments
Day Of Doom Live

(c) Magnetic Eye Records

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, und so versammelte Magnetic Eye Records zum ersten Dekadenjubiläum im November 2019 vier elementare Bands für einen einzigartigen Showcase. Der „Day Of Doom“ bot Elephant Tree, Domkraft, Summoner und Horsehunter die Bühne für ein packendes, wuchtiges Konzerterlebnis zwischen Stoner, Sludge und Doom. Während die Welt weiterhin auf die Rückkehr zu normalen Live-Aktivitäten hofft, erscheinen diese Shows nun physisch und digital, optional sogar im schicken 4-CD-Hardcover.

Elephant Tree veröffentlichten erst im Frühjahr ein fantastisches Album, doch das „Day Of Doom“-Set konzentriert sich auf die Zeit davor. Der Stoner-Doom-Ansatz des Quartetts aus London wirkt stets ein klein wenig neben der Spur und angenehm schwerfällig, zwischen Tradition und Moderne wandelnd. „Surma“ erinnert an die Anfänge des Genres, während die live im Studio eingespielte Akustik-Version von „Circles“ von Zeit und Raum losgelöst wirkt. Der wütende, psychedelische Doom von Domkraft funktioniert am besten in der Überlänge, wie der martialische, sich gemächlich entlaubende Opener „The Rift“ beweist. In „Flood“ wird es hingegen manisch und kaputt, richtig schön abgefuckt. Brachiale Endlosschleifen spielen Pogo mit noisigen Erwartungen.

Für Summoner dreht sich hingegen alles um die Gemächlichkeit, um süffige Riffs und die nötige Durchschlagskraft. Davon hat vor allem das ellenlange „Let The Light In“ einiges zu bieten und lässt sich vornehmlich auf seiner lebhaften Lead-Gitarre treiben. In „The Prophecy“ wird es hingegen laut, druckvoll und durchaus angriffslustig – ein echter Stoner-Rock-Leckerbissen mit metallischem Boden. Und dann spielen schlussendlich Horsehunter mit sämtlichen Stellschrauben und holen die Überlänge in beinahe zeitlupenartigen, voluminösen Doom-Sludge. Die ellenlangen Monolithen, die schon mal an Drone andocken, geben sich bitterböse, gallig, abstoßend. Und auf ihre Weise geradezu magisch – siehe und höre das abschließende „Stoned To Death“.

Jedes Riff, jeder Drum-Hit trifft sofort und lässt nicht mehr los: Unter dem „Day Of Doom“-Banner vereinen Magnetic Eye Records vier starke Bands mit ebenso starken Sets. Tatsächlich gibt es keinen Favoriten, denn alle begeistern und unterhalten auf ihre Weise. Summoner und Elephant Tree dürften wohl bei klassischen Stoner-Doom-Fans ankommen, Horsehunter sind fürs Grobe und Martialische da, während Domkraft für den Mindfuck sorgen und sich eigentlich überall bedienen. Auf die nächsten zehn starken Jahre!

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 11.12.2020
Erhältlich über: Magnetic Eye Records (AL!VE)

Website: magneticeyerecords.com
Facebook: www.facebook.com/MagneticEyeRecords

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Category: Magazin, Reviews

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