Tides From Nebula – From Voodoo To Zen

| 19. September 2019 | 0 Comments
Tides From Nebula

(c) Bartek Kuzia

Schwindsucht im Line-up? Für Tides From Nebula kein Problem: Auch zu dritt zeigt sich das polnische Post-Rock-Kollektiv von seiner Schokoladenseite. Mehr noch, für Gitarrist Maciej Karbowski war der Abgang der Grund, um noch herausforderndere, noch hochwertigere Musik zu schreiben. „From Voodoo To Zen“, das mittlerweile fünfte Album der Band, knüpft musikalisch an seine Vorgänger an, von einem Hauch mehr Elektronik und Keyboard-Einsatz begleitet. Und natürlich weiterhin rein instrumental.

„Dopamine“ setzt neue Maßstäbe hinsichtlich Eigenständigkeit und wagt sich weiter hinaus denn je. Beinahe Rave-artige Synthie-Teppiche kollidieren mit metallisch angehauchten Entladungen, die verstohlen an Tool erinnern. Kleinere Zusammenbrüche, ein Hauch von Dancefloor-Atmosphäre und klassischer, scharfkantiger Post Rock gehen eine packende Symbiose ein. Der Rausschmeißer „Eve White, Eve Black Jane“ knüpft ein klein wenig daran an, wenngleich eine Spur entspannter und leichtfüßiger. Ausladende Klangteppiche und filigrane Melodien schreiten enthobenen Hauptes der Sonne entgegen.

Natürlich setzt es auch weiterhin klassische Tides From Nebula-Tracks, und da spielt der Opener „Ghost Horses“ eine zentrale Rolle. Klar, der synthetisch befeuerte Aufgalopp kann sich ein wenig ziehen, wenn dann aber erst einmal die Gitarren einsetzen und mit kleineren Muskelspielen unterhalten, ist alles in Ordnung. Auch „The New Delta“ arbeitet mit filigraner Elektronik zwischendurch, aber packt zudem klassischen Post Rock der epischen Sorte in den Mixer – vielleicht nicht übermäßig innovativ, wohl aber besonders kurzweilig.

Zwischen feiner Klinge und neuem Electro-Selbstbewusstsein erfüllen Tides From Nebula ihre Mission tatsächlich. Ein wahrlich herausfordernder, Post-Rock-Hörgewohnheiten auf die Probe stellender Mittelteil und überaus epische, hochwertige Klänge rundherum machen „From Voodoo To Zen“ zum weiteren kurzweiligen Nackenschlag. Kurzweilige, mitreißende Instrumental-Musik, die gerne Grenzen überschreitet – es kann manchmal so einfach und doch so gut sein.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 20.10.2019
Erhältlich über: Long Branch Records (SPV)

Website: tidesfromnebula.com
Facebook: www.facebook.com/tidesfromnebulaofficial

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Category: Magazin, Reviews

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