Wailin Storms – Sick City

| 10. Januar 2018 | 0 Comments
Wailin Storms

(c) Wailin Storms

Die Düsternis Wailin Storms‚ stieß bislang an ihre Grenzen. In ihrer US-Heimat bereits ein populärer Underground-Act, blieben sie in Europa trotz zweier guter EPs ein unbeschriebenes Blatt. Selbst das starke Debütalbum „One Foot In The Flesh Grave“ konnte daran nichts ändern. Mit einem polnischen Label im Hintergrund, wagt der finstere Death Rock des Quartetts aus Durham, North Carolina nun einen neuen Anlauf. „Sick City“ klingt erneut angenehm wie aus der Zeit gefallen.

Wieder liegt die sprichwörtliche Würze in der Kürze: 33 Minuten buhlen abermals um die Gunst des nihilistisch veranlagten Klientels. Verdammt wenig? Selbstverfreilich, aber vollkommen ausreichend, denn die sieben Songs treffen überaus präzise ins Schwarze. Bereits der blubbernde Opener „Hurricane Trashwave“ macht viel richtig zwischen Grave Pleasures und alten Misfits, wirkt konstant bedrohlich und gefährlich, brennt sich zudem mit seinen mächtigen Gitarrenwänden gleichzeitig im Klein- und Großhirn ein.

Zwischenzeitliche feiste Ausreißer, wie das angepunkte „Foot Of My Tongue“ – ein fatalistischer Nackenschlag zwischen Post und Death -, lockern das Geschehen geschickt auf, denn rundherum flattern kleine Monstrositäten durch die Luft. Das sechsminütige „Clean Shirt“ verlangt ein paar Extra-Durchläufe, brennt sich bei aller bleierner Schwere dennoch überaus geschickt ein mit seiner präzisen Stop-and-Go-Strategie. Selbst „Waiting“, der vergleichsweise balladeske und überwiegend über Stimmung operierende Rausschmeißer, zündet mit Verspätung.

Geduld ist abermals der Schlüssel zum Erfolg für Wailin Storms, auch wenn sie erneut sämtliche Würze in etatmäßige Kürze legen. „Sick City“ hebt spät ab, hat nur wenige Momente, die sich sofort einbrennen, und setzt stattdessen auf Langzeit-Unterhaltung. Und da passt natürlich so ziemlich alles, denn die herrlich in die Länge gezogene Präsentation kompletter Selbstaufgabe hat eine Art von Charme, die sich nicht von der Hand weisen lässt. Lang lebe der Tod, meinte Casper im Oktober. Bei Wailin Storms passt das auch.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 02.10.2017
Erhältlich über: Antena Krzyku (DL-Album)

Facebook: http://www.facebook.com/wailinstorms

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Category: Magazin, Reviews

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