Tremonti – Dust

| 29. April 2016 | 0 Comments
Tremonti

(c) Ashley Malle

Über zu viel Freizeit kann sich Mark Tremonti nicht beklagen. Während Creed ein Schubladen-Dauerdasein fristen, wollen Alter Bridge noch dieses Jahr ein neues Album veröffentlichen und touren im Sommer durch die USA. Und dann ist da noch seine eigene Band Tremonti, die vergangenen Sommer mit „Cauterize“ groß auftrumpfte. Gleichzeitig entstand mit „Dust“ eine weitere Platte, die alles andere als eine B-Seiten-Sammlung darstellt. Im Gegenteil, auch hier setzt es gewohnte Tremonti-Kost zwischen metallischer Energie und großen Gefühlen.

Alles ist da, was Mark Tremonti und seine diversen Bands ausmacht. Zu Beginn steht mit „My Last Mistake“ ein Powerhouse – kräftig, hart, aber noch nicht zu hart, damit ja schön Luft nach oben bleibt. Und doch, dezente Thrash-Elemente, die auf „Dust“ immer wieder aufflammen, sind in den Strophen bereits zu erkennen. Der Refrain mutiert zur gewaltigen Hymne mit gewohnt ausdrucksstraken, eingängigen Vocals. Auf „All I Was“, dem Einstand, war Tremontis guter Gesang noch eine kleine Sensation, heute ist er noch eine Spur gefestigter und kraftvoller. Eine Prise Düsternis hier, ein virtuoses Gitarrensolo da – fertig ist ein typischer Alternative Rock/Metal-Track – schnörkellos und doch so stark.

In weiterer Folge schwingt das Pendel nach semi-balladesk dramatisch (das monumentale, mit jedem Durchlauf besser werdende „Tore My Heart Out“ und das mit Classic-Rock-Riffing gesegnete „Never Wrong“) und metallisch wütend (der knüppelharte Sprint „Betray Me“ und das kurze „Once Dead“, das sich als moderner Thrasher überraschend gut macht). Selbst das schmalzige Finale „Unable To See“ entwickelt nach mehreren Durchläufen seine Reize, klingt aber eher nach Creed-Ausschussware und bleibt der einzige kleinere Schwachpunkt dieses dritten Band-Albums.

Der Abschluss mag bestenfalls mittelprächtig sein, rundherum überzeugt „Dust“ aber in gewohnter Manier. Alle Trademarks sind am Start, werden zwischen metallischer Härte und dramatischer Eingängigkeit ausgereizt, kommen aber ohne nervige Wiederholungen aus. Wenn man bedenkt, dass Mark Tremonti gleich zwei Alben in einem aufgenommen hat, dann beeindruckt es doch, wie ähnlich und doch grundverschieden beide Platten klingen. Das neue Alter Bridge-Werk kann kommen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 29.04.2016
Erhätlich über: Fret 12 Records (H’ART)

Website: www.marktremonti.com
Facebook: www.facebook.com/TremontiProject

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Category: Magazin, Reviews

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