Doomina – Doomina

| 2. Januar 2016 | 0 Comments
Doomina

(c) Corrina Michl

Zwar will sich die erhoffte personelle Ruhe bei Doomina nicht so recht einstellen, musikalisch reiten die Klagenfurter aber nach wie vor auf einer wahren Welle des – zumindest qualitativen – Erfolgs. „Beauty“ war ein absolutes Meisterwerk instrumentaler Post Rock-Kunst und dürfte schwer zu übertreffen sein. Das dritte Album wurde schlicht „Doomina“ betitelt und zeugt von einer Band, die sich während den Studioarbeiten erneut gefunden und mittlerweile eine gesundes Selbstverständnis für ihren Sound entwickelt hat.

In fünf gewohnt bewegenden Akten erleben Doomina das Auf und Nieder naturbelassener und (post-)urbaner Klangfelsen, gleichermaßen schroff wie wunderschön. „Behold … The Fjørd“ mutiert in kürzester Zeit zum Standout – eigentlich ironisch, denn mit über elf Minuten Länge handelt es sich hierbei um den Monolithen des dritten Studioalbums. Der weitreichende Bogen über den ellenlangen, schüchternen Auftakt, die schrittweise Hinzunahme der Rhythmusabteilung und, schließlich, am Höhepunkt, die erste große Explosion nimmt selbstverständlich all das mit, was dieses Genre ausmacht. Langeweile? Abnutzungserscheinungen? Mitnichten, denn das kathartische Finale alleine rechtfertigt den Kauf dieser Platte.

Mehr davon? Auch die vier anderen Tracks arbeiten mit ähnlichen Qualitäten, wobei gerade das schroffe, atemlose „Pangea“ aus der Masse hervorragt. Diese ungewohnt schrille, wütende Herangehensweise an das eigene Klangverständnis mit durchaus metallischen Untertönen und wuchtigen Drumrolls kann man sich nicht oft genug anhören. Und dann ist da natürlich „Keira“, der alles umarmende Opener mit seinen klaren, betont ausdifferenzierten Melodien und einem weiteren dicken Ausbruch.

Die große Explosion von „Beauty“ wird nicht ganz erreicht – Nuancen unterscheiden das Opus Magnus und diese neue Platte, das gewisse Gramm für den Apex. Aber Vorsicht, „Doomina“ ist trotzdem ein überlebensgroßes Album, eines der ganz großen Genre-Highlights, ja vielleicht sogar das beste heimische Album 2015. Nach wie vor versteht es keine zweite Band in hiesigen Breitengraden mit instrumentaler Standardbesetzung so gut, aussdrucksstark und nachdrücklich zu erzählen. Die beste Nachricht zum Schluss: Doomina arbeiten bereits an einem Nachfolger. Alles bleibt gut.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 10.12.2015
Erhätlich über: Noise Appeal Records (Hoanzl)

Facebook: www.facebook.com/doominamusic

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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