Cult Of Endtime – In Charnel Lights
Vom eigenen Label als „fünf-köpfiger Kadaver“ bezeichnet, lässt sich in etwa erahnen, was von einer Begegnung mit Cult Of Endtime zu erwarten ist. Die 2010 gegründete finnische Band setzt auf Death Metal der besonders alten Schule und fügt gelegentlich, in bester Asphyx-Manier, einen Hauch Doom hinzu. Was sich bestenfalls bedingt originell liest, wird auf dem Debütalbum „In Charnel Lights“ zur unterhaltsamen Leichenbeschau im besten 90er-Jahre-Stil.
Acht Tracks jenseits der Viereinhalb-Minuten-Marke wildern im skandinavischen Death-Metal-Sound der Frühzeit mit herrlichem Psychoterror und gelegentlichen melodischen Einschüben. Eines der Highlights dieses Debüts wurde sauber zur Albummitte platziert. „The Colossus Fell“ beginnt gemächlich, geradezu zäh und tastet sich an dezent doomige Strukturen heran, erinnert mit seinem Knochenwalzer aber ebenso an Entombed. Mit fortlaufender Spielzeit wird das Tempo nur unwesentlich erhöht. Dazu kommt Heikki Miettinens Höllenorgan – tiefe Growls, seltene Schreie und jenseitige Vocalmuster.
Wirkliche Schwächen gibt es auf „In Charnel Lights“ nicht. „Gnostic Haeresis“ kommt zwar lange nicht in die Gänge, entfaltet ob seiner manischen Melodik aber geradezu anziehende Wirkung. „A Vast Comic Horror“ groovt und rumpelt, wirkt stellenweise gar nachdenklich, während „Prognatus De Sigillum“ zum großen Epos mit Monster-Doom und herrlich kehliger Growl-Akrobatik mutiert.
Originell mag das nun wirklich nicht sein, wohl aber unterhaltsam und kurzweilig. „In Charnel Lights“ lässt keinerlei Schwächen erkennen und fährt mit dynamischer Energie durch gut 40 Minuten Death-Metal-Action der besonders klassischen Art. Fans der alten Schule müssen bei diesem Debüt zuschlagen. Cult Of Endtime machen bei dieser Gelegenheit ordentlich Bock auf baldigen Nachschub.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 29.05.2015
Erhätlich über: Svart Records (Cargo Records)
Facebook: www.facebook.com/cultofendtime
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