The Golden Grass – The Golden Grass

| 6. Mai 2014 | 0 Comments

The Golden Grass

Guter, alter Hard Rock hat immer Saison, unabhängig von Trends oder Wellen. Nun hat auch das finnische Label Svart Records seine amerikanischen Heroen unter Vertrag, die sich dem Sound von Creedence Clearwater Revival oder den Allman Brothers widmen – kurzum: The Golden Grass stehen für 70s Rock mit Southern-Flair, psychedelischen Untertönen und dezent metallischen Anleihen. Das schlicht „The Golden Grass“ betitelte Debüt bringt das erst Anfang 2013 in Brooklyn gegründete Trio direkt von Null auf Hundert.

Süffiger Rock, getragen von gleich zwei Sängern – das oberflächlich betrachtete Easy Life der amerikanischen 70s-Rock-Bands findet sich auf dieser Platte in zahlreichen Inkarnationen wieder. Allen voran: „Stuck On A Mountain“, ein gemütlicher Siebenminüter mit hörbar grinsenden Vokalisten, psychedelischen Untertönen und gehaltvoller Southern-Note. Die Art und Weise, wie sich die weiche, sauber ausproduzierte Gitarre aus dem gemächlich fließenden Arrangement zu einem ausgedehnten Solo löst, schreit geradezu nach Easy Listening, nach unbeschwertem Hörgenuss, nach formvollendeter Rock-Entspannung.

Doch aufgepasst: The Golden Grass können auch anders. Ihr „Wheels“ exemplifiziert die Wichtigkeit eines Jams über knapp 13 Minuten Spielzeit. Was langsam anrollt mit kleiner Country-Show, nimmt mehr und mehr Fahrt auf, lockt auf den Highway und lässt Platz für ein überraschend metallisches Gitarrensolo, das in seinem Aufgalopp entfernt an „Hit The Lights“ erinnert. Sogar für ein Schlagzeugsolo à la Bonzo Bonham ist Platz. Langweilig wird es dabei zu keiner Zeit – eine Kunst angesichts dieser ausladenden Arrangierung.

Auch der Rest des mit 37 Minuten Spielzeit knapp bemessenen Albums – die Vinyl-Ära lässt grüßen – fällt durch die Bank stark aus. The Golden Grass halten auf ihrem eponymen Debüt nichts davon, sich kurz zu fassen, und reihen ausladenden Track an ausladenden Track. Neu ist das keineswegs, originell bestenfalls bedingt, wohl aber richtig stark geschrieben und, besonders wichtig, unterhaltsam. Das Trio aus Brooklyn arbeitet mittlerweile bereits an einem Nachfolger, auf dem man nach diesem gelungenen Einstand auch das eine oder andere kleinere Experiment wagen darf.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 09.05.2014
Erhätlich über: Svart Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/thegoldengrass

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Category: Magazin, Reviews

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