Vision Of Disorder – The Cursed Remain Cursed

| 24. September 2012 | 0 Comments

Vision Of Disorder

Heutzutage behaupten etablierte Bands zu gerne, zurück zu den Wurzeln gekehrt zu sein. In den wenigsten Fällen stimmt das auch. Im Falle von Vision Of Disorder trifft diese Behauptung jedoch 100%ig zu. Das letzte Album liegt bereits elf Jahre zurück, deshalb werden die einstigen New York-Hardcore-Helden nur wenigen ein Begriff sein. Denen sei geholfen, denn das Comeback-Album „The Cursed Remain Cursed“ sollte genug Ansporn liefern, sich durch den gesamten Backkatalog des Quintetts zu ackern.

Einigen Szene-Kennern dürfte der Name Tim Williams (Vocals) nicht unbekannt sein. So konnte dieser, während Vision Of Disorder auf Eis lag, mit seiner moderner ausgerichteten, melodischeren Zweitband Bloodsimple in den Jahren 2003 bis 2008 durchaus für Aufsehen sorgen. Zurück bei Vision Of Disorder treffen auf dem neuesten Album folglicherweise alle Facetten beider Bands zusammen: aggressive Shouts, massive Südstaaten-Grooves, dezente Melodien und der unverkennbare New York-Hardcore-Sound.  Der dominante Hardcore-Anteil ist es letztendlich, der das „Back to the roots“-Statement rechtfertigt.

Der bissige Opener „Loveless“ dient als ideale Einführung in den Sound des Albums, nicht zuletzt auf Grund der extrem dreckig-aggressiven Vocals von Williams. „Set To Fail“ wartet mit einem Hammer-Zwischenteil auf und beweist, dass Melodien sich nicht immer in den Vordergrund drängen müssen, um ihre größte Wirkung zu erzielen. Ähnliches gilt für den immer wieder zu- und abnehmenden Wirbelsturm namens „Blood Red Sun“.

Die Lyrics „Gimme hate, gimme love, gimme what I fucking deserve!“ im Brecher „Hard Times“ sollten jeden Vision Of Disorder-Moshpit in einen dampfenden Hexenkessel verwandeln. Das grungig-groovende „Skullz Out (Rot In Pieces)“ pustet das letzte bißchen Wüstensand aus dem Auspuff und lässt das sträflichst unterbewertete „From Bliss To Devastation“ aus dem Jahre 2001 Revue passieren. „The Seventh Circle“ ist bitterböse. „Be Up On It“ vermag es, antreibend und niederschmetternd zugleich zu sein, während man beim abschließenden „Heart And Soul“ resignierend zu Boden geht.

Die gereifteren Herren aus Long Island versetzen den Hörer schlagartig in das goldene Zeitalter des New York-Hardcore zurück, ohne denn Anschluss an die Gegenwart zu verlieren. „The Cursed Remain Cursed“ ist eine musikalische Abrissbirne, welche in keiner Hardcore-Sammlung fehlen sollte. Es ist beinahe so, als würden Vision Of Disorder die letzten elf Jahre dem Hörer mit einem „Yeah, that’s right!“ geradezu ins Gesicht spucken. Dieser Aggression, Leidenschaft und unbändigen Power kann man sich einfach nicht entziehen, sobald der „Play“-Knopf gedrückt wurde.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 21.09.2012
Erhältlich über: Candlelight Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/VisionOfDisorder

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Category: Magazin, Reviews

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