Monsters Of The Ordinary – On The Edge And Beyond

| 20. Juni 2012 | 0 Comments

Monsters Of The Ordinary

Unverhofft kommt oft: heimische Stoner-Bands sind zwar keine Seltenheit mehr, der Platz neben den nationalen Leadern Solrize ist allerdings seit geraumer Zeit vakant. Monsters Of The Ordinary fühlen sich berufen, den Thron mit zu erklimmen. Das Wiener Quartett um Sänger Oliver Müller, ein wahrer Meister seines Fachs, ist mittlerweile seit fünf Jahren gemeinsam unterwegs und veröffentlichte die beiden grundsoliden EPs „Collisions & Encounters“ und „Stuck Inside Your Mind“. Auf „On The Edge And Beyond“, abermals in Eigenregie aufgenommen, produziert und veröffentlicht, gleichzeitig das Debütalbum der monströsen Erscheinungen, trifft man auf Dozer, Kyuss, Queens Of The Stone Age und ein wenig Soundgarden-Blues.

Nach einem kurzen Intro legt „Lives Collide“ mit einem mächtigen Riff und Müllers Gesangsfetzen los, bevor die Band abhebt. Tatsächlich bedient man hier zunächst deutlich grungigere Gefilde, experimentiert ein wenig mit Soundgarden-Charme, nur um schließlich doch jene mächtigen Stoner-Gitarren auf die hungrige Meute los zu lassen, mit denen US-amerikanische Bands seit jeher sämtliche existierenden Wüsten umgraben. „Turn Around And Run“ gibt sich eine Spur kompakter, kommt schneller auf den Punkt und arbeitet konzentriert auf einen mächtigen Refrain zu, setzt auf die eine oder andere Kyuss-Melodie, während die Vocals förmlich nach Blues schreien.

Für Abwechslung ist gesorgt: „The Most Important Things“ zitiert freimütig „Little Sister“ von Queens Of The Stone Age, gerade in punkto Songlänge und Percussion, füllt die kurze Spielzeit davon abgesehen aber mit wesentlich bluesigeren Untertönen und einem nicht ganz so kaputten Solo. „Running On Adrenaline“ macht von vorne bis hinten als mächtiger Rocker mit Fozzy-Flair und ordentlich Schmalz in den Stimmbändern Laune, „Let Me Inside“ reduziert das Tempo in den richtigen Momenten und hätte ebenso bei Motorjesus wie auf den Desert Sessions Platz finden können – ein gutes Beispiel dafür, wie wandlungsfähig Monsters Of The Ordinary sind, auch wenn sie immer wieder zu verhältnismäßig klassischen Stoner-Klängen zurückkehren.

„On The Edge And Beyond“ ist ein stimmiges Debütalbum, das selbst kleine Durchhänger („Driven“ kommt, mächtiges Riff hin oder her, nicht so recht in Fahrt, auch „Sore Spot“ klingt nach Wiederholung der Wiederholung), die im Albumkontext immer noch unterhalten, ganz locker nimmt. 55 Minuten Stoner mit hohem Suchtfaktor: Monsters Of The Ordinary sind angekommen und sprinten scheinbar problemlos an die heimische Genrespitze. Oliver Müllers Gesang trifft ins Schwarze, die Rhythmusabteilung drückt, die Gitarren schneiden und konzentrieren sich vornehmlich auf mächtige, monolithische Riffs. Davon darf es gerne mehr geben, ein Plattenvertrag sollte nur eine Frage der Zeit sein.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 30.04.2012
Erhätlich über: Eigenproduktion

Website: www.monstersoftheordinary.com
Facebook: www.facebook.com/monstersoftheordinary

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Category: Magazin, Reviews

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