Sunn O))) – Eternity’s Pillars

| 24. Dezember 2025 | 0 Comments
Sunn O)))

(c) Charles Peterson

Auf Studio-Ebene waren die letzten sechs Jahre, seit dem Doppelschlag „Life Metal“ und „Pyroclasts“, vergleichsweise übersichtlich im Hause Sunn O))). Es gab einzelne Tracks und Compilation-Beiträge, Live- und Demo-Releases. Inzwischen sind die Drone-Veteranen bei Sub Pop unterwegs und konzentrieren sich tatsächlich auf das Wesentliche, ausschließlich mit Gitarren und Synthesizern versehen, ausschließlich vom Kern-Duo Stephen O’Malley und Greg Anderson angetrieben. Mit der EP „Eternity’s Pillars“ geht es zurück zu den Wurzeln.

Die A-Seite gehört dem Titelsong, für den Hauch eines Moments schrill und schmerzhaft, bevor schier endlos wirkende Wände die eigene Existenz umspielen. Und dann passiert – natürlich – herzlich wenig, wie sich das bei Sunn O))) nun mal gehört. Beinahe schwingt eine gewisse Leichtigkeit mit – für die Verhältnisse des Duos, versteht sich – und lässt ein paar zartere Noten zu, wenn der Synthesizer die Umklammerung wieder und wieder für wenige Momente löst, den entstellten Gitarren die Stirn bietet. Abruptes Rauf- und Runtertunen kollidiert mit doomigen Signaltönen im Schlussdrittel, dann ist urplötzlich Schluss – nach knapp 14 Minuten.

Zwei etwas kürzere Tracks verfolgen ein ähnliches Muster, ziehen die Schlinge im Verlauf der B-Seite immer enger. Erst macht „Raise The Chalice“ (inspiriert von einem Schlachtrof von Ron Guardipee, einst Teil der Straight-Edge-Hardcore-Band Brotherhood und 2019 an Krebs verstorben) einen Hauch mehr Druck, lässt die schrille Aufhellung des Openers vermissen und bricht in media res ab. Hier nimmt schließlich „Reverential“ mit einem Schmerzensschrei der Verstärker den Faden final auf, klingt tatsächlich noch lauter und bedrohlicher. Speziell in tiefen Tonlagen kitzeln Sunn O))) noch etwas mehr heraus, lassen aber auch Platz für Mini-Leerstellen, für angedeutetes Verschnaufen, doch bringt erst das abermals plötzliche Ende Erlösung.

Die Messe ist gelesen: Dass eine Drone-Band deutlich erdiger klingt, birgt eine gewisse Ironie in sich. Und doch steht Sunn O))) dieses klare Bekenntnis zu den eigenen Wurzeln gut zu Gesicht. „Eternity’s Pillars“ erinnert in Sound und Auftreten etwas an die bewusste Reduktion der Anfangstage, nun noch weiter vorangetrieben – ohne Stimme, ohne Drum-Computer, ohne Partner oder kuriose instrumentale Einschübe. O’Malley und Anderson drosseln auf allen Ebenen. Die immersive, überwältigene Erfahrung dieser EP gibt ihnen Recht.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 14.10.2025
Erhältlich über: Sub Pop Records

Facebook: www.facebook.com/SUNNthebandOfficial

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Category: Magazin, Reviews

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