Soul Grinder – Frozen Halls

| 13. Oktober 2025 | 0 Comments
Soul Grinder

(c) Michael Stahlschmidt (@baalphemor)

Death Metal – laut, brachial und so zerstörerisch wie menschenmöglich. Mit diesem einfachen wie genialen Konzept rattern Soul Grinder einmal mehr durch. Das Bremer Trio konzentriert sich auf das Wesentliche des Genres, geht gerne schnell und kompromisslos vor, hat aber ebenso ein Herz für zermürbenden Groove und Lovecraft’sche Horrorgeschichten, die kalte Schauer über den Rücken jagen. All das und noch viel mehr setzt es auf ihrem nunmehr dritten Studioalbum „Frozen Halls“.

„Cursed Covenant“ überrascht als Opener erst einmal mit bleierner Schwere, lässt Mathis Junge zu fast sakraler Heavyness growlen. Der Eindruck täuscht jedoch, denn binnen kürzester Zeit legt sich ein imaginärer Schalter um und der Track geht durch die Decke. Hohes Tempo, brutale Intensität und pure Aggression schlagen eine Art imaginäre Brücke zwischen dem hohen Norden und dem amerikanischen Süden, finden jedoch ihre eigene Identität. Wie die ominösen Melodieansätze mittendrin, die in angenehm zermürbende Groove-Untiefen führen. Davon hat „Dreaded Fate“ mehr zu bieten, legt geradezu zugänglich los und verliert sich zum Ende hin in fauligem Groove und überraschenden Solo-Ansätzen.

Eine gewisse Unvorhersehbarkeit macht den weitestgehend zerstörerischen Sound des Trios so spannend. So tauchen in „Ominous Retribution“ immer wieder kurze, prägnante hymnische Passagen auf, fast eingängig und doch vom greifbaren Untergang des Seins umgeben. Das plötzliche Umschalten von erdrückender Schwere zu ungezügelten Blast-Attacken macht ebenso Laune wie der zunächst auf die falsche Fährte führende Titelsong, dessen nahezu sakralen Einlagen, so minimalistisch diese auch ausfallen mögen, die Gefährlichkeit dieses Tracks hervorheben. Letztlich geht es „Towards A Silent Grave“, doch von Stille ist hier nichts zu merken. Schroffe, abweisende Kompromisslosigkeit auf der einen, beklemmendes Flüstern auf der anderen Seite – ein weiterer kleiner Leckerbissen.

Diese sehr angenehme, erstaunlich bekömmliche Eigentümlichkeit macht den Death Metal von Soul Grinder richtig stark. Klar, letztlich wird hier nur an feinsten Nuancen geschraubt, doch sind diese mehr als ausreichend für eine spannende Platte mit unerwarteten Widerhäkchen. „Frozen Halls“ steht natürlich vornehmlich für erdrückende Wucht, ruppige Sprints und pure Urgewalt. Diese kleinen, geradezu hymnischen Passagen, nahezu melodischen Ansätze, aber auch die zwischenzeitlich eingesetzten Groove-Ansätze sorgen für die nötige Dynamik. Das Ergebnis: mächtig, heftig, deftig und hochgradig spannend. Soul Grinder zeigen sich einmal mehr in bestechend-fauliger Form.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 16.10.2025
Erhältlich über: MDD Records (AL!VE)

Facebook: www.facebook.com/soulgrindermetal

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Category: Magazin, Reviews

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