Lowbau – The Great Zero
(c) Anja Benedetter
Seit nunmehr 20 Jahren versumpft die Lobau zusehend, so eine rifflastige Vermutung. Dafür braucht es kein Tunnelgutachten; man muss bloß auf eine der besten heimischen Stoner-Sludge-Bands hören. Lowbau ließen sich für ihre Version von Southern Metal vom Donauauengebiet inspirieren, gehen die Musik so ernst wie immer an, auch zum runden Geburtstag. Den begeht das Wiener Quintett mit einer neuen EP: „The Great Zero“ destilliert sämtliche Stärken auf drei knackige, mitreißende Songs.
Zu den zeitlosen, ungebrochenen Highlights dieser Platte zählt eine der besten Metalstimmen des Kontinents. DeGuyten steht weiterhin für heiseren Blues, der perfekt zu den wütenden Extremen des Sludge-Mikrokosmos passt. Im Opener „Holy Drones“ tobt er sich mit wachsender Begeisterung aus, reißt das Geschehen an sich und wird zum Motor dieses furztrockenen, drückenden Songs. Southern-Riffs, Stoner-Energie und Heavy Blues finden zusammen, die wüste Rhythmusabteilung dreht am Stand durch und die zermürbende Sludge-Schwere mittendrin erschlägt beinahe. So ziemlich alles, was Lowbau ausmacht, steckt in diesen fünfeinhalb Minuten – mehr als nur ein Auftakt nach Maß.
Im Vergleich dazu geht „Cosmic Cowboy“ flott nach vorne, spielt mit Punk- und Thrash-Energie, speit Gift und Galle. Speziell der frontale Uptempo-Quasi-Chorus schlägt mit ungebrochener Wucht zu, das wunderbar abgedrehte Solo komplettiert den knackigen Nackenschlag. „Symphony Of Diversity“ rundet den Release ab, das jedoch in aller Gemächlichkeit. Bewusst gedrosseltes Tempo und bleierne Schwere drängen den Sludge in nahezu doomige Gefilde, was ihm jedoch wunderbar zu Gesicht steht. Eine plötzliche Explosion zur Halbzeit treibt den Song regelrecht vor sich her, die Spannung ist beinahe nicht auszuhalten … bis dröhnende Heavyness das Heft erneut fest in die Hand nimmt.
Lowbau ziehen ihre Sache gewohnt souverän durch und nehmen keine Gefangenen. Die Inspiration von Eyehategod, Crowbar und Corrosion Of Conformity ist nicht zu überhören, wiewohl man bei den Herren aus der Hauptstadt längst weiß, was man bekommt. „The Great Zero“ mag viel zu schnell vorbei sein, ist dafür all killer und ganz bestimmt no filler. Drei mächtige Tracks, betont abwechslungsreich und angenehm wahnwitzig, zeigen einmal mehr laut und deutlich, warum Lowbau zu absoluten Meistern ihres Fachs zählen. Auf mindestens weitere 20 Jahre.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 04.07.2025
Erhältlich über: Electric Fire Records
Website: lowbau.com
Facebook: www.facebook.com/LOWBAU
Category: Local Bands, Magazin, Reviews
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