Silverburn – Self Induced Transcendental Annihilation

| 6. August 2023 | 0 Comments
Silverburn

(c) Chris Treseder

Im langen, düsteren Lockdown-Winter 2020 begann James Isaac (Taint, Hark) seine Solo-Reise und erweiterte den Core-lastigen Stoner-Sludge-Sound seiner anderen Bands um frische Ideen und bärbeißige Intensität. Zweieinhalb Jahre später stand das Material, wurde aufgenommen und wird nun live als Trio betourt. Silverburn, so der Name von Isaacs Spielwiese, zeigt auf dem Einstand „Self Induced Transcendental Annihilation“, wie wahnwitzig, durchgeknallt und doch hypnotisierend Musik tatsächlich sein kann.

Das beginnt bereits beim eröffnenden Donner von „Annihilation“, das sich in der Startbox selbst überschlägt, Chaos stiftet und mit seinem rifflastigen Störfeuer an die metallisch-vertrackten Hardcore-Veteranen Botch erinnert – eine Referenz, die immer wieder auftauchen wird. Reinen Math-Wahnsinn setzt es auf dieser Platte allerdings nicht, das demonstriert bereits im direkten Anschluss das kraftvolle „Formless Atomization Of Omniscient Particulate“. Klassische Sludgecore-Riffs drängen immer wieder nach vorne und legen Isaacs musikalische DNA offen, der wirre und zugleich wuchtige Ansatz durchlebt in diesen vier Minuten gleich mehrere abgedrehte Instanzen.

Schrill, scharfkantig, schäumend: „The Unrelenting Will Of Boundless Immortality“ trägt nicht nur einen spannenden Titel, sondern zeigt sich unheimlich fies, geradezu bösartig. Der frontale, rasiermesserscharfe Ansatz fügt Schmerzen zu, bevor in weiterer Folge das Tempo flöten geht und der räudige Groove mit Core-Aggression kollidiert. Ähnliches bemüht „Pain Body (Torn From Auric Field)“, ein stetes Stolpern und Stottern, angespannt und doch irgendwie packend. Die durchdringenden, gutturalen Shouts zerlegen alles mit wachsender Begeisterung.

Nach einer guten halben Stunde ist schon wieder Schluss, und das reicht auch vollkommen. Silverburn liefern ab, auch wenn man sich erst in diese wahnwitzige, post-apokalyptische, hektische und zugleich resignierende Welt einleben muss. „Self Induced Transcendental Annihilation“ passt als Titel tatsächlich bestens, denn eine gewisse Selbstzerstörung, die zugleich wie von einem anderen Stern anmutet, schwingt in diesen chaotischen Sludgecore-Szenarien stetig mit. Isaacs landet einen Volltreffer, der den Sound von Botch und Konsorten ins Hier und Jetzt holt, dabei aber zugleich einen ureigenen, angenehm andersartigen Ansatz findet.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 11.08.2023
Erhältlich über: MSH Music Group

Bandcamp: silverburnmusic.bandcamp.com
Instagram: www.instagram.com/slvrbrn

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Category: Magazin, Reviews

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