Fäust – Death From Beyond

| 8. Dezember 2022 | 0 Comments
Fäust

(c) Fäust

Neben seiner Tätigkeit bei Elvenstorm, deren bislang letztes Album 2018 erschien, suchte und fand Michaël Hellström eine Spielwiese für härtere Klänge. Fäust bewegen sich in höllisch schnellen Blackened-Death-Gefilden mit ähnlich düsteren und diabolischen Themen. Zwischen Urgewalt, Melodie und Epik fand sich das programmatisch betitelte erste Album „Death From Beyond“, dessen ruppige Wut nicht so schnell loslässt.

Das Highlight wartet am Schluss: „Hellstorm“ kanalisiert die durchaus komplex ausgelebte Wut dieser Platte in sechs epischen Minuten und wächst wiederholt über sich hinaus. Frontale Angriffe, heiseres Keifen und ausladende, tiefschwarze Melodieteppiche kollidieren mit beißendem Black Metal, so ruppig wie energisch vorgetragen. Hellström peitscht den Track furios nach vorne, wobei gerade der etwas melodischere, finstere Mittelteil samt ausladendem Gitarrensolo zu unterhalten weiß. Das sprengt freilich etwaige Genregrenzen mit Genuss, was angesichts der hohen Qualität des Vortrags aber nicht im Geringsten stört.

Fäust können auch kürzer und knapper: „And All That Is Evil“ verpackt fiesen Esprit in knackige 190 Sekunden. Skandinavischer Black Metal drängt sich nach vorne, von etwas Schwermut begleitet. Besagte Abgründigkeit gehört zu dieser Platte, wie auch das insgesamt deutlich tödlichere „To Death And Beyond“ sehr gut zeigt. Frostiges Riffing bricht gelegentlich auf, um Platz für die sich verdunkelnde Sonne zu machen. Im eröffnenden Epos „When Death Spawns Fire“ taucht die Epik erneut auf, bloß in deutlich härtere Gewänder gekleidet. Scheppernde Kessel kollidieren mit nekrophilem Muff.

Mehr Black als Death, in dieser Kombination ein Gewinn: Hellström schwimmt sich von seinem Bandleben mit dieser krachenden Platte frei. „Death From Beyond“ ist ein brutales Werk, keine Frage, lebt jedoch von seinen feinsinnigen, zuweilen überraschenden Zwischentönen. Erdrückende Melodieansätze und erhabene Epik treiben Fäust an – sicherlich Bausteine, die man so kennt, die allerdings auf höchst unterhaltsame, intensive, antreibende Weise zusammengesetzt wurden. Von diesem Nebenschauplatz darf es künftig gerne mehr geben.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 09.12.2022
Erhältlich über: Black Lion Records

Facebook: www.facebook.com/faust.metalfromhell

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Category: Magazin, Reviews

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