Skin Failure – Radillac

| 7. November 2022 | 0 Comments
Skin Failure

(c) Aaron Hunt

Metal muss nicht immer ernst sein, finden Skin Failure. Das Quintett um aktuelle und ehemalige Mitglieder von Black Peaks, Memory Of Elephants und Kainoah ist betont derb unterwegs, irgendwo zwischen Thrash, Hardcore und Sludge, und widmet sich betont schrägen Geschichten. So behandelt das Debütalbum „Radillac“ einen interstellaren Jesus, der mit einem Amphetamin-betriebenen Wurmloch durch die Zeit reist und im London der 80er Jahre Jeff Bridges begegnet. Was auch sonst.

Das mächtige „Meat Pond | Down By The River“ bringt die eigenwilligen Vorzüge der Briten auf den Punkt. Hier schwingt die eingängige Rifflast von Mastodon mit, während andererseits stets kaputte Extreme an die Oberfläche wollen. So gibt es zwischendurch – natürlich – mehrere höllische Abfahrten der chaotischen Hardcore-Sorte, bevor es wieder zurück zur Eingängigkeit geht. Das kaputte Finale lässt den metallischen Core nach oben schnellen. Im anschließenden Skit „Remy LeBeau’s Big Pile Of Bones“ gibt sich Ed Gamble – britischer Comedian, Podcaster, Edel-Fan und Taskmaster-Understudy von Richard Herring – ein kurzes Stelldichein.

Trotz abgedrehter Storyline lässt sich kein roter Faden erkennen, was auch gut ist. Das kaputte „Southern Fried Homicide | The Radillac Battle Sequence“ bringt Thrash, Punk und sogar ein wenig Grind zusammen. Dann öffnet sich der Himmel für groovende Bosheit, auf die mit „Giv’er By The River | As Bridges Fell (Metal Alarm Call)“ ein abgedrehter Höllenritt mit Cancer Bats-Note folgt. Wie das Tempo sukzessive absackt und Platz für Melodie macht, unterhält. Ähnlich schräg gestaltet sich „Full Throttle Nothing Pt. 2 | The Montage“, das Chants, Screams, Uptempo-Attacken und Meditatives zusammenführt.

Konstant, unnachgiebig attackieren Skin Failure sämtliche Sinne und lassen nicht locker. Dass nach 28 Minuten schon wieder alles vorbei ist – eine Erlösung, wiewohl der masochistische Finger direkt zur Repeat-Taste schnellt. „Radillac“ ist eine kaputte, selbstzerstörerische Platte, die einfach nur für hervorragende Unterhaltung sorgt. Die Mischung ist wild und unterhaltsam, die Story komplett abstrus, die Präsentation im besten Sinne abgefuckt – Metal kann und muss auch mal gute Laune bereiten, und dafür sorgt dieser Einstand ohne Ende.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 11.11.2022
Erhältlich über: Small Pond Records

Facebook: www.facebook.com/skinfailureuk

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Category: Magazin, Reviews

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