Darkane – Inhuman Spirits

| 24. Juni 2022 | 0 Comments
Darkane

(c) Mathias Blom

Zwischen Darkane-Alben vergeht gerne mal etwas Zeit, damit haben sich Fans der schwedischen Death-Thrasher mittlerweile abgefunden. Tatsächlich liegt „The Sinister Supremacy“ fast auf den Tag genau neun Jahre zurück. Nun geht es urplötzlich weiter – abermals mit Lawrence Mackrory an vorderster Front, der auch gleich die neue Platte produzierte. „Inhuman Spirits“ stützt sich auf mittlerweile bestens bekannte Qualitäten und spuckt kleine Hymnen sowie Wellenbrecher aus, als hätte das Quintett in den vergangenen Jahren sonst nichts getan.

Am Sound hat sich herzlich wenig verändert, was aber auch nicht stört. Darkane wissen genau, wie sie zu klingen haben, und der mit der Tür ins Haus fallende Titelsong illustriert das wunderbar. Dicke Melodien mit epochalen Untertönen tanken sich in den Track vor, dann wird es ruppig und thrashig. Mackrory gibt sich stimmlich in Bestform, der hymnische Refrain im Auge des Sturms zerlegt alles und nimmt nebenher klassische Melodic-Death-Wucht mit. Hingegen wirkt „Awakening“ von der ersten Sekunde an deutlich intensiver und ruppiger, lässt den Fronter growlen und schreien. Dank deutlicherer, spürbarer Death-Schlagseite hebt das Ding sofort auf, gelegentliche melodische Einschübe sorgen für willkommene Abwechslung.

Ähnlich vielschichtig gestaltet sich auch der Rest der Platte mit „The Quintessence Of Evil“ als hymnischer Höhepunkt, der Darkane mehr denn je in klassische Gefilde drängt. Der furiose Death-Thrash-Unterbau bleibt erhalten, doch nehmen die melodischen Auswüchse klassische bis moderat proggige Züge an – eine Kombination, die man in dieser Art (und Qualität) am ehesten von Trivium kennt. Von derlei Grandezza ist in „The Great Deceiver“ hingegen herzlich wenig zu hören. Hier gehen die Schweden in aller Deutlichkeit nach vorne und packen das Hackebeil aus. Selten klang der angethrashte Melodic Death Metal so fokussiert und unterhaltsam.

In seltenen Momenten strecken sich Darkane in Richtung Decke, wollen ihrem ohnehin melodischen Ansatz neue, noch hymnischere Facetten abringen und erinnern damit an die eine oder andere Größe der Modern-Metal-Szene. Das gelingt tatsächlich wunderbar, und doch fügt sich „Inhuman Spirits“ nahtlos in den ohnehin starken Katalog der schwedischen Veteranen ein. Ja, die Wartezeit war viel zu lang, doch das Ergebnis spricht einmal mehr absolut für sich – ein wahnwitziger Husarenritt mit beißender Aggression und sympathischer Eingängigkeit, der sofort ins Ohr geht und sich dort festbeißt.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.06.2022
Erhältlich über: Massacre Records (Soulfood Music)

Website: www.darkane.com
Facebook: www.facebook.com/darkane

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Category: Magazin, Reviews

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