The Ugly Kings – Strange, Strange Times
(c) Joel Adams
Australien, Land der großen Rockbands. The Ugly Kings aus Melbourne wollen sich der illustren Liste an Gitarrenlegenden anschließen und starten nach einer ersten Platte nun international durch. Ihr scharfkantiger Rock mit Blues-, Garage- und Metal-Einflüssen brachte dem Quartett bereits so vielfältige Vergleiche wie Queens Of The Stone Age und The White Stripes ein. Der Zweitling „Strange, Strange Times“ landet nun weltweit und zeigt vier Hit-Lieferanten, die zu höheren Weihen berufen sind.
Der eröffnende Titelsong „Strange, Strange Times“ lässt sogleich die Muskeln spielen. Eine kleine Stoner-Punk-Explosion treibt die erste Minute vor sich hin, dann legt sich der Staub und Russell Clark erhebt seine kraftvolle, herrlich düstere Stimme, die irgendwo zwischen Jim Morrison und Kvohst unterwegs ist. Statt Post-Punk-Muskelspielen setzt es jedoch handfesten Rock mit unzähligen Wendungen und wohliger Schwere. Die Seele blutet herrlich. Danach erhöht „Technodrone“ den Druck etwas, verdrischt das Drumkit ordentlich und packt unzählige Riffs erster Güteklasse aus. Es kann manchmal so einfach sein.
In weiterer Folge erlebt der Zweitling der Australier gleich mehrere Szeneriewechsel. „Electric Lady (My Kryptonite)“ packt über weite Strecken tatsächlich die stimmlich erwartete Düsternis aus und versieht typischen Finster-Rock mit einer hitverdächtigen Kante – simpel, aber effektiv. Im abschließenden „Another Fucking Day“ kommt das Blues-Faible deutlicher denn je durch, abermals in gefühlt nachdenkliche Gefilde gepackt und angenehm zäh marschierend. Wieder eine Tür weiter bemüht „Do You Feel Like You’re Paranoid?“ hibbelige Nervosität mit Garage-Rock-Einschlag und wütendem Gestampfe, das „Lawman“ schließlich in bleierne Schwere verkehrt, mit Gusto und Leidenschaft.
Riffs, Schweiß, Spielfreude – es kann manchmal so einfach sein. The Ugly Kings schreiben unverschämt gute Songs, die natürlich zu einem gewissen Grad vertraut wirken, in ihrem Aufbau und ihrer Zusammensetzung dennoch etwas Einzigartiges in sich tragen. Und so nimmt „Strange, Strange Times“ mit auf eine Reise aus bekannten Referenzen und frischem Elan; und Hits satt, denn so ziemlich jeder Track schlägt ohne Umwege ein. Für die nächste Festivalsaison sollten The Ugly Kings eigentlich Fixstarter sein nach diesem kleinen Leckerbissen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 13.08.2021
Erhältlich über: Napalm Records (Universal Music)
Facebook: www.facebook.com/TheUglyKings
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