The Good The Bad And The Zugly – Algorithm & Blues

| 14. Januar 2020 | 0 Comments
The Good The Bad And The Zugly

(c) Andras Varga

Bevor sich Ivar Nikolaisen als neuer Frontmann von Kvelertak auf Platte und Tour austobt, bleibt noch ein wenig Platz für The Good The Bad And The Zugly. Die bitterbösen, sarkastischen Hardcore-Punks mit Rock’n’Roll-Schlagseite werfen in schöner Regelmäßigkeit bissige Mucke mit Hooks und Stahlkanten satt ab. Genau das und noch viel mehr tummelt sich auch auf dem brandneuen Album „Algorithm & Blues“.

Die fünf Norweger haben keine Lust, sich auf irgendein Genre festnageln zu lassen, und wildern so ziemich überall. Ein „Staying With The Trouble“ rockt leicht ranzig und hymnisch in bester Hellacopters-Manier und zählt zu den eingängigsten Tracks der Bandgeschichte – melodisch, auf den Punkt und von jubilierenden Soli begleitet. Hingegen führt „Welcome To The Great Indoors“ mit seinem an AC/DC angelehnten Intro auf die falsche Fährte. Die Zuglys leben ihr Faible für Hardcore ebenso aus wie pure Punk-Energie und wirbeln wie wilde Derwische durch die Lande. „The Kids Are Alt-Right“ – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Bad Religion-Track – treibt den Sarkasmus auf die Spitze.

Räudiger Skate-Punk gefällig? „Fuck The Police“ überschlägt sich beinahe selbst und nimmt alles mit, was das Genre ausmacht. Die jubilierenden Gitarrenfanfaren und die fiese Doppelbödigkeit erinnern hingegen nicht zum letzten Mal an Turbonegro. „It’s Sunday morning and I’m googling myself“, eröffnet das im wahrsten Sinne des Wortes abgefuckte „Fuck Life…But How To Live It?“ und schlägt einmal mehr gen Core aus. Vergleichsweise geradliniger Punk („What Have You Done For Me Lately?“) und skandinavische Rock-Abräumer („Requiem“) dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Ein missmutiges Party-Album später haben The Good The Bad And The Zugly abermals einen Volltreffer gelandet. Mit wachsender Begeisterung springt das nordische Quintett durch so ziemlich alle Hardcore-, Punk- und Rock’n’Roll-Gefilde, legt packende Momente und kauzige Episoden offen, gerne von unerwartet hymnischen Refrains und dreckigen Krusten begleitet. Wie auch immer es für die Norweger nach Nikolaisens Einstieg bei Kvelertak weitergehen wird, dieses Album spricht auch so für sich.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 17.01.2020
Erhältlich über: Fysisk Format

Facebook: www.facebook.com/goodbadzugly

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Category: Magazin, Reviews

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