What We Do In Secret – Repose

| 30. Dezember 2019 | 0 Comments
What We Do In Secret

(c) Josh Owens

Trotz großer Bemühungen gab es bei What We Do In Secret kein Vorankommen. Das Trio aus Memphis veröffentlichte zwei EPs, ihre Videos wurden im Laufe der Jahre vielfach angesehen, von einem Debütalbum war immer wieder die Rede. Nun hat Facedown Records zugegriffen, um den christlich angehauchten Metalcore der US-Amerikaner eine Bühne zu geben. Der Full-Length-Einstand „Repose“ belohnt das Vertrauen mit purer Core-Wucht und packenden Melodien.

„Repose“ arbeitet sich an allerlei Verlusten und Rückschlägen ab, widmet sich persönlichen Problemen und bezieht Kraft aus dem Glauben. Man muss aber keinesfalls religiös sein, um diese Platte zu mögen, denn die Musik an sich funktioniert auch so hervorragend. Nach einem kurzen Spoken-Word-Intro fährt „918“ aus den Boxen. Ein bisschen Wolves At The Gate hier, ein Hauch von War Of Ages da – wuchtiger Metalcore mit deutlicher Hardcore-Schlagseite und bissigen Melodien explodiert aus den Startlöchern. Das hätte auch vor zehn Jahren prima funktioniert, wirkt aber dennoch frisch und knackig serviert.

What We Do In Secret wütet aber keineswegs ausschließlich in vertrauten Gefilden. Der Titelsong „Repose“ mit Garrett Russell von Silent Planet bringt punkige Untertöne zu hymnischen, semi-balladesken Elementen und explodiert gleich mehrfach, während die schiere Wucht und die verzweifelten Vocals von „Home“ an Architects zur „The Here And Now“-Ära erinnern – wütend, berauscht und doch fragil. Vergleichsweise direkte Heavy-Hitter, darunter das kantige „Shine: Lost“, liefern das passende Kontrastprogramm und finden letztlich dennoch zum etatmäßigen eingängigen Refrain.

Was das US-Trio auf seinem Debütalbum abzieht, mag nicht unbedingt revolutionär sein, dafür haut es aber verdammt gut rein. „Repose“ tankt sich durch die christliche US-Metalcore-Geschichte, nimmt ein paar UK-Vertreter mit auf die (Zeit-)Reise und packt vor allem richtig gute Songs aus. Klar, eine halbe Stunde Spielzeit ist ein Hauch von nichts, dafür gibt es an den Tracks an sich nada auszusetzen – brachial, gefühlvoll und durchaus herausfordernd. Wer seinen Metalcore etwas härter und ausschweifender mag, sollte beim Debüt von What We Do In Secret zugreifen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 22.11.2019
Erhältlich über: Facedown Records

Facebook: www.facebook.com/whatwedoinsecret

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Category: Magazin, Reviews

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