Sabbath Assembly – A Letter Of Red

| 19. April 2019 | 0 Comments
Sabbath Assembly

(c) Justina Villanueva

Sabbath Assembly feiern eine Rückkehr zu den musikalischen Wurzeln. Sie sicherten sich die Produzentendienste von Randall Dunn, mit dem man zuletzt auf dem Debütalbum arbeitete, kehrte zu kürzeren und kompakteren Songs zurück, ließ zugleich jedoch die Songwriting-Fortschritte der letzten zehn Jahre einfließen. Entsprechend vertraut und doch anders klingt die US-Amerikaner auf ihrer mittlerweile siebten Platte „A Letter Of Red“.

Inspiration für den Albumtitel fand die Band in einem syrischen Text aus dem 2. Jahrhundert, der gemeinsam mit Apokryphen des Neuen Testaments gefunden wurde. Er beschreibt, wie ein verirrter Wanderer durch einen solchen ‚letter of red‘ wieder nachhause fand – im mitreißenden, angenehm bissigen „Hymn Of The Pearl“ entsprechend verarbeitet. Hier zeigt sich bereits die neue, alte Ausrichtung der Band. Das kompakte Arrangement wirkt eine Spur druckvoller und in seinen melodischen Momenten mitreißender, auch wenn die Produktion durchaus etwas mehr Power verdient hätte.

Der fehlende Wumms macht sich an gewissen Stellen bemerkbar. So hätte die Rhythmusabteilung in „The Serpent Uncoils“ mehr Biss und Druck vertragen. Unterhaltsam ist der doomige Rocker mit verführender Melodik aber ebenso wie der mitreißende Opener „Solve Et Coagula“. Jamie Myers singt hier über das Leid jesidischer Frauen nach den Gräueltaten des IS. Auch wenn sich der Mittelteil zieht, steckt hier doch ordentlich Power dahinter, die sich schließlich im ellenlangen, leicht psychedelisch angehauchten „A Welcome Below“ entlädt.

Natürlich ist „A Letter Of Red“ ein schwieriges Album geworden, allerdings nicht unbedingt aufgrund der aufwühlenden Texte. Die trockenere Rock-Formel bekommt nicht jedem Track, man vermisst den Tiefgang, den Druck und das Verspielte ein wenig. Kurzum: Sabbath Assembly schaffen es nicht so recht, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Deswegen von einem schwachen Album zu sprechen, wäre allerdings untertrieben: „A Letter Of Red“ reißt nach wie vor mit starken Songs und cleveren Einfällen mit. Das große Was-wäre-wenn-Spiel bleibt jedoch.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 26.04.2019
Erhältlich über: Svart Records (Cargo Records)

Website: www.sabbathassembly.com
Facebook: www.facebook.com/SabbathAssembly

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Category: Magazin, Reviews

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