Bathsheba – Servus

| 24. Februar 2017 | 0 Comments
Bathsheba

(c) Svart Records

Hinter dem ominösen Namen Bathsheba – die Mutter des Königs Salomo von Israel im Tanach und der Bibel – verstecken sich durchaus prominente Belgier. Aktuelle und ehemalige Mitglieder so illustrer Bands wie Death Penalty, Serpentcult und Disinterred ziehen ihren okkulten, bedrohlichen Doom Metal mit einer ordentlichen Portion Schizophrenie durch. Auf ein Demotape und eine erste 10″ aus dem Jahr 2015 folgt nun das brachiale wie betörende Debütalbum „Servus“, das sich die Hörerschaft zum titelgebenden Sklaven macht.

Angeführt von Michelle Nocon, in der Pressemitteilung passenderweise als „she-devil“ bezeichnet, tanken sich die Belgier durch 45 aufwühlende Minuten. Nocons ungewöhnlicher, exaltierter Gesangsstil, der immer wieder von Fauchen, Kreischen und sogar Growls unterbrochen wird, könnte so manchen Interessierten abschrecken. Dabei zeigt bereits der Opener „Conjuration Of Fire“, dass hinter dem ungewöhnlichen Bathsheba-Konzept ordentlich Potential steckt. Während die Frontfrau Gesangslinien abseits erwarteter Pfade sucht, jagt die Band dicke, bleierne Doom-Riffs durch den Äther.

Wenn Nocon in „Demon 13“ urplötzlich zu Growls wechselt, ein wenig schreit, wild gestikuliert und schließlich beinahe entspannt über das solide Arrangement singt, trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer den Stil mag, liebt den Rest des Albums. Selbst das monolithische „Manifest“ mit über zehn Minuten Spielzeit bleibt hängen, weil das anfangs gleichförmig anmutende Arrangement mit einer Reihe an Mini-Variationen und, schließlich, einem ellenlangen Gitarrensolo in gesundem Maße überstreckt wird.

Tatsächlich gehen die Songs an sich stellenweise als kleinere Schwachstelle durch. Selbst für raue, wütende Doom-Verhältnisse agiert die Band etwas statisch und gleichförmig, setzt nur selten Ausrufezeichen. Die Mischung aus furioser, finsterer Grundstimmung und Michelle Nocons ungewöhnlichen, mitreißenden Vocals, die fraglos die Lager spalten wird, gestaltet „Servus“ letztlich unterhaltsam, beinahe kurzweilig. Für einen Nachfolger wünscht man sich mehr Dynamik und Energie von Bathsheba, die ihr Potential in packende Arrangements stecken sollten. Manische Frontfrau hin oder her.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 24.02.2017
Erhältlich über: Svart Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/bathshebakills

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Category: Magazin, Reviews

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