Comet Control – Center Of The Maze

| 6. Juli 2016 | 0 Comments
Comet Control

(c) Tee Pee Records

Fünf Kanadier tauchen tief in die Weiten des Weltraums ab und fördern Erstaunliches zu Tage. Bei Comet Control ist der Name Programm. Space Rock, Fuzz und auch ein wenig Prog gestalten den Sound des Quintetts aus Toronto, das mit seinem Debütalbum erstmals seine Fühler gen interstellaren Wahnsinn ausstreckte. „Center Of The Maze“ löst sich nun endgültig von jeglichen irdischen Sphären los und zeigt, das selbst Synthis ihren Platz auf einer guten Rock-Platte haben können.

Eintauchen und sich selbst verlieren: Mit „Dig Out Your Head“ ziehen die Kanadier tief in den Sumpf hinab und arbeiten sich Schritt für Schritt in weite Weltraumwelten vor. Weiche, herrlich atmosphärische Vocals werden zunächst von idyllischer Gemächlichkeit getragen, bevor eine singende, eindringliche Gitarre das Ruder an sich reißt und zu melodischen Höchstleistungen antreibt. Ist man erst einmal dieser angenehmen und doch forschen Monstrosität entkommen, steigen Comet Control aufs Gas. „Darkness Moves“ klingt nach dreieinhalb Minuten Attacke – für Space-Verhältnisse, wohlgemerkt – und lebt von zartem Synthi-Einsatz im Hintergrund, der das von wuchtigen Drumsalven angetriebene Arrangement förmlich zusammenhält.

Je länger das Album dauert, desto ausufernder gestalten sich auch die Tracks. „Sick In Space“ scheint sich zunächst in belanglosen Retro-Prog-Rock-Schemata zu verheddern, findet aber im richtigen Moment den Absprung und schwillt, getragen von scharfkantigen Gitarren, zur wahren Monstrosität an. Wer es gemächlicher und fuzziger mag, findet sich in „The Hive“ wieder, dessen ausuferndes, psychedelisches Finale mindestens so viel Laune macht wie das von obskuren 70s-Synthis getragene „Golden Rule“.

45 Minuten lang wähnt man sich in einer Art Kokon, getragen von wabernden Synthis, aufbrandenden Gitarrenwänden, einer herrlich dynamisch agierenden Rhythmusabteilung und Gesang, der für sich mehr wie ein zusätzliches Instrument wirkt, nichts von einem Impulsgeber hat. Letzteres soll aber nicht stören, denn gerade diese herrlich unorthodoxe Zusammenstellung macht „Center Of The Maze“ hörenswert. Space Rock in Reinkultur, mal fuzziger, mal proggiger, stets clever gemacht und von Bauchgefühl getragen – kann man machen, soll man machen, macht Laune. Starker Zweitling von Comet Control.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 08.07.2016
Erhältlich über: Tee Pee Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/CometControl

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Category: Magazin, Reviews

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