Pale Horseman – Bless The Destroyer

| 22. Dezember 2015 | 0 Comments
Pale Horseman

(c) Bullet City Records

In lobenswerter Regelmäßigkeit liefern Pale Horseman Nachschub für Sludge-Jünger mit einem Hang zu industriellen Klängen. Knapp eineinhalb Jahre nach „Mourn The Black Lotus“ meldet sich das Quartett aus Chicago zurück, dieses Mal sogar mit einem kleinen Label-Deal in der Tasche. Misanthrophie, Apokalypse und paranormale Erscheinungen ziehen sich wie ein lyrischer roter Faden durch das mittlerweile dritte Studioalbum „Bless The Destroyer“.

Auf musikalischer Ebene stellt sich ein ungewohnt statisches Gefühl ein, das ein wenig zu Lasten der Spannung geht. „Clear The Throne“ beginnt gut mit seinem reduzierten, eine Spur zu dünn produzierten Schlagzeug, mörderischem Groove und einem fiesen Vibe, der abermals klassische Sludge-Muster mit der Intensität von October File kreuzt. Nach ca. vier Minuten ist alles gesagt, der Rest wird zur guten, wohl aber verzichtbaren Wiederholungsschleife – ein wiederkehrendes Motiv dieser Platte.

Eigentlich, möchte man meinen, sollte das 15 Minuten lange „Bastard Child“ jenes Kapitel sein, in dem Pale Horseman den Bogen endgültig überspannen. Mitnichten! Über die gesamte Spieldauer bleibt dieses Monstrum spannend, was vor allem an den ruhigen Instrumental-Abschnitten mit weitestgehend klaren Gitarren und kargem Soundgewand liegt. Die umrahmenden Wutausbrüche wirken dadurch um einiges härter und spektakulärer.

So ganz kann „Bless The Destroyer“ mit seinem Vorgänger nicht mithalten, dafür wirken gewisse Merkmale des Pale-Horseman-Sounds mittlerweile zu vertraut und repetitiv. Gutklassig ist auch diese Platte, weil der aufgebaute Druck bei gleichzeitig mechanischer Rhythmusabteilung nach wie vor Charme hat. Auch der überlange Monolith macht Laune, weil sich die US-Amerikaner an kleinere Experimente wagen. Dennoch nähert sich das Quartett langsam aber sicher einem Scheideweg, der frisches musikalisches Blut verlangt. Wie sie damit wohl umgehen werden?

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 30.11.2015
Erhätlich über: Bullet City Records (DL)

Facebook: www.facebook.com/palehorsemanband

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Category: Magazin, Reviews

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