Turbowolf – Two Hands

| 1. April 2015 | 0 Comments
Turbowolf

(c) Spinefarm Records

Eine Party ohne Turbowolf ist keine Party. Das Quartett aus Bristol erobert seit 2008 seine britische Heimat und mittlerweile auch sukzessive das europäische Festland. Nach der Tour mit Royal Blood musste man sich allerdings für die Aufnahmen zum zweiten Album neu aufstellen und gleich die komplette Rhythmusabteilung erneuern: Lianna Lee Davies bedient nun den Bass, Blake Davies sitzt hinter der Schießbude. In dieser wiedererstarkten Formation feuern die hungrigen Wölfe das gefällige „Two Hands“ ab.

Auf zehn Songs huldigen die Briten einmal mehr dem guten, alten Rock’n’Roll, schwitziger Gitarren-Mucke und sperrigen Crossover-Klängen Richtung Elektronik, wie man sie am ehesten von Death From Above 1979 kennt. Manchmal wird diese Brücke nur im Kleinen geschlagen – siehe und höre die ellenlange, gehetzte Dauerattacke „Rich Gift“ mit gefühlten fünf gleichzeitig laufenden Gesangsmelodien und ebenso vielen Breaks. Gelegentlich drehen Turbowolf aber komplett am Rad und nähern sich dem Rave auf keinesfalls leisen Sohlen. „Solid Gold“ wird von wirren Samples und scharrenden Beats umgeben; im Auge des Sturms befindet sich ein wütender, treibender Rocker.

Keine Sorge, „Two Hands“ spielt sich nicht ausschließlich zwischen den Stühlen ab. „Rabbit’s Foot“ ist einer jeder Tracks, die sich binnen Sekunden mitsingen, ja sogar mitbrüllen lassen. Das dicke, dezent elektronisch befeuerte Riff liefert das entsprechende Backdrop. „Twelve Houses“ ist der Hit dieser Platte und verbreitet in knapp fünf Minuten pures Turbowolf-Feeling mit mächtigen, hymnischen Passagen sowie dezenter Tanzbarkeit. Fette Breitseiten in Form von „Good Hand“ und „American Mirrors“ runden das Geschehen zwischen Testosteron und jazziger Weirdness ab.

Gäbe es Turbowolf nicht, man müsste sie erfinden. „Two Hands“ bricht auf charmante Art und Weise mit sämtlichen Rock-Konventionen, ist gleichzeitig aber zu weird für das Indie-Publikum. Die Summe der einzelnen Teile ergibt eine pulsierende, bleiern schwere, durch die Bank unterhaltsame Mischung, die in jeden Rock-Schuppen gehört und vor allem live ordentlich abräumen sollte. Bristol’s finest landen einen weiteren Winner.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 03.04.2015
Erhätlich über: Spinefarm Records (Universal Records)

Website: www.turbowolf.co.uk
Facebook: www.facebook.com/turbowolf

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Category: Magazin, Reviews

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