Evergrey – Hymns For The Broken

| 25. September 2014 | 0 Comments

Evergrey

Nach dem letzten Output „Glorious Collision“ ist es anno 2011 verdammt ruhig um die Schweden von Evergrey geworden. Nach dem Weggang von Henrik Danhage (Gitarre), Jari Kainulainen (Bass) und Drummer Jonas Ekdahl, spielte Mastermind Tom S. Englund sogar mit dem Gedanken, endgültig Schicht im Schacht zu machen. Gott sei Dank haben sich Englund und Co. doch noch zusammengerauft, um mit „Hymns For The Broken“ noch einmal die Banner zu hissen. Ganz unter dem Motto: Was dich nicht umbringt, macht dich stärker.

„King Of Errors“, die erste Single, erinnert bereits an alte Glanztaten der „In Search Of Truth“- und „Recreation Day“-Ära. Druckvoll, melodisch und bedrückend präsentieren sich die Schweden auf ihrem neunten Studioalbum. Auch wenn die Burschen in gewohnter Manier immer wieder progressive Elemente in ihren Dark Melodic Metal einbauen („Archaic Rage“), liegt der Fokus eindeutig auf Midtempo-Bombast gepaart mit melancholischer Eingängigkeit („Barricades“).

Dabei tragen gefühlvolle Pianopassagen genauso viel zur bedrückenden Stimmung bei, wie mächtige Chor-Einlagen. Beim wuchtigen „The Fire“, dem härtesten Song der Platte, kommt sogar ein stimmiger Kinderchor zum Einsatz. Zusätzlich runden elektronische Spielereien und verzerrte Spoken-Word-Abschnitte das Gesamtbild gut ab, ganz ohne überladen oder anmaßend zu wirken.

Die Göteborger mögen nicht die härteste Band am Metal-Himmel sein, aber die simplen, jedoch effektiv getimten Riffs vom Danhage/Englund-Gespann, die geschmeidige Bassarbeit von Johan Nieman und Ekdahls druckvolles Drumming kreieren zusammen mit Rikard Zanders überdimensionalen Keyboard-Wänden eine regelrechte Sound-Lawine. Somit entwickeln sich auch Halbballaden wie „Wake A Change“ oder der Titeltrack zu akustischen Wellenbrechern. Natürlich dürfen mit „Missing You“ und „The Aftermath“ (ab der Mitte Gänsehaut pur!) waschechte Feuerzeug-Balladen nicht fehlen. Auch das verhältnismäßig sperrige „The Grand Collapse“ zeigt die Jungs von ihrer Schokoladenseite: Fette Riffs, gespenstische Keyboards und unter die Haut gehende Vocals.

Dass Evergrey nie etwas für Schnellschüsse übrig hatten, wird in den insgesamt zwölf Songs einmal mehr unter Beweis gestellt. Kaum eine andere Truppe schafft den Spagat zwischen Härte, Bombast und fast poppiger Eingängigkeit so gekonnt und ungezwungen. Wer Ausfälle sucht, kann hier lange warten. Kurz gesagt, das schwedische Quintett steigt mit „Hymns For The Broken“ regelrecht wie Phönix aus der Asche. Hut ab!

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 26.09.2014
Erhältlich über: AFM Records (Soulfood Music)

Website: www.evergrey.net
Facebook: www.facebook.com/Evergrey

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Category: Magazin, Reviews

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