Audrey Horne – Pure Heavy

| 26. September 2014 | 0 Comments

Audrey Horne

Ohne Audrey Horne wäre die Rockwelt definitiv um eine Attraktion ärmer. Was einst als Nebenschauplatz neben Heavy-Hittern wie Enslaved und Sahg begann, hat sich mittlerweile zumindest europaweist zu einer echten Referenz für das beste der 70er, 80er und 90er entwickelt. Nein, das ist kein Slogan für einen Radiosender – die fünf Norweger leben ihr Faible für Zeitreisen exzessiv aus. „Pure Heavy“ soll nahtlos an die Hitplatte „Youngblood“ anknüpfen, was auch über weite Strecken gelingt.

Musikalisch haben sich bestenfalls Nuancen verändert. Vielleicht ist die Platte tatsächlich, wie es der Titel besagt, ‚heavy‘. Das gemütlich rockende „Wolf In My Heart“ mit dezenten Cream-Referenzen und das schwerfälligere, deutlich angriffslustigere „Holy Roller“ eröffnen das fünfte Studioalbum prächtig. Gerade zweiterer Song, der psychedelischen 70s-Rock mit dem Esprit der New Wave of British Heavy Metal kombiniert, verbreitet jene Aufbruchsstimmung, die ein wenig an das Debüt des Quintetts erinnert.

In dieser Gangart geht es weiter: gutgelaunte Mitsing-Nummern („Tales From The Crypt“, „High And Dry“) mit Mörderhooks treffen auf bissige Speed-Raketen („Into The Wild“, „Waiting For The Night“). Überraschend ist das keineswegs, unterhaltsam dafür erst recht. Zwei Songs ragen heraus: „Out Of The City“ ist abermals im gut gelaunten 80s-Rock-Sektor angesiedelt, erinnert ein wenig an Fozzy mit der Mischung aus Ozzy-tauglichen Vocals und hymnischer Midtempo-Gangart. In „Boy Wonder“ wechseln sich Gaspedal und etwas doomigere, nicht zuletzt durch den Gesang an Black Sabbath erinnernde Strukturen ab – ein unterhaltsamer Abgang mit Jam-Charakter. Apropos Sabbath: Das Husten zu Beginn von „Tales From The Crypt“ muss wohl als Referenz an „Sweet Leaf“ verstanden werden.

So ganz kommt „Pure Heavy“ an seinen starken Vorgänger nicht heran, man kann aber nicht unbedingt festmachen, woran es liegt. Nuancen trennen die beiden Platten voneinander; ein Riff hier, eine Hook da, eine Gesangsmelodie dort. Klasse versprüht auch das fünfte Studioalbum Audrey Hornes in Masse, gerade wenn man bedenkt, dass seit „Youngblood“ bloße 20 Monate vergangen sind. Ohne Frage: Kaum eine Band ist aktuell so konstant stark, unterhaltsam und konsensfähig wie die fünf Norweger.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 26.09.2014
Erhätlich über: Napalm Records (Universal Music)

Website: www.audreyhornemusic.com
Facebook: www.facebook.com/AudreyHorneOfficial

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Category: Magazin, Reviews

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