Alaskan – The Weak And The Wounded

| 29. November 2012 | 0 Comments

Alaskan

Schon wieder so eine Band, die sich anschickt, den Nachlass von Isis zu verwalten: Alaskan, ein Trio aus Kanada, mischt Post Metal mit Post-Hardcore und Sludge, und steht damit für die hässlichen Seiten des Lebens, wie sie beispielsweise auch Cult Of Luna – Achtung, jetzt kommt’s! – kultivieren. Ihr Album „The Weak And The Wounded“ ist nicht unbedingt neu, schafft es aber es jetzt in den deutschsprachigen Raum – unterstützt durch Moment of Collapse Records – auf Platte und als Download. Die Wartezeit hat sich mit Sicherheit gelohnt.

Noch vor dem ersten gespielten Ton drohen Alaskan den Hörer in die Knie zu zwingen. Sie schneidern ihr Album rund um Samples aus dem Psycho-Horror-Streifen „Session 9“, die wahrlich unter die Haut gehen und den Songs eine verstörende Dringlichkeit verleihen. Dabei bräuchte es derlei Gimmicks nicht, denn die Musik hat es in sich. „Bludgeon“ eröffnet mit einem langen Intro, mit präzisem Spannungsaufbau, der sich schließlich in einen wütenden, beinahe schwarzmetallischen Ausbruch an Verzweiflung und ungefilterter Rage entlädt. Immer wieder explodieren die Kanadier, immer wieder zerreißen stark verzerrte Gitarren jeglichen Anflug von Hoffnung  in der Luft.

In dieser Gangart geht es weiter, wobei gerade das zähe, schwerfällige Auftreten von „Epicurus“ zu gefallen weiß. Die lang gezogenen Feedback-Schleifen greifen das Nervenkostüm an, das zwischenzeitliche Innehalten symbolisiert das sprichwörtliche Auge des Sturms. Aber auch die B-Seite kann locker mithalten, obwohl „Incarcerated“ neben dem Monster „Greed And Grievance“ beinahe einfallslos wirkt. Kaum macht man es sich gemütlich, torpedieren erneut „Session 9“-Samples die trügerische Ruhe mit Psychoterror in Reinkultur. „The Weak And The Wounded“ wird seinem Titel gerecht, fühlt man sich doch gewissermaßen verletzlich, wird durch die steten Sludge-Angriffe immer wieder in die Knie gezwungen, von gespenstischen Filmauschnitten attackiert. Die Angst ist steter Begleiter, doch auch ohne entsprechende Effekte ist die Alaskan-Platte ein Gewinn für Fans von dezent kaputtem Post Metal.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 07.09.2012
Erhätlich über: Moment of Collapse Records (Broken Silence)

Facebook: www.facebook.com/alaskanband

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Category: Magazin, Reviews

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