The Gasölines – Helldorado

| 6. November 2025 | 0 Comments
The Gasölines

(c) Speed Club Records

Einstecken, aufdrehen, loslegen. The Gasölines halten nichts von Gimmicks und Studiotrickserei, sondern zocken einfach ’nur‘ heftigen, dreckigen Rock in seiner ursprünglichsten Form. Nach zwei starken Platten binnen kürzester Zeit dauerte es nun etwa drei Jahre bis zum dritten Teil, von einzelnen Songs und ein paar Cover-Versionen abgesehen. An der Grundidee hat sich jedoch nichts geändert: Bassist und Songwriter Morten Gasöline nennt „Helldorado“ ein ‚Mittelfinger-Album‘, einen ‚Tritt in die Eier für jeden, der ihn sich verdient hat‘.

Und das geschieht, wenig überraschend, in kurzer und knackiger Abfolge. Das eröffnende „Riding Shotgun“ beginnt sogar mit dem Einstecken in den Verstärker und kurzem Einzählen, bevor der angepunkte Rock’n’Roll-Drive verschwitzte Heavyness und vertrauten Dreck ausbreitet. Die Stimme ist heiser, die zwischenzeitlich eingestreuten Soli machen Laune, sogar kleinere Hooks halten Einzug. Im Vorboten „Ace In The Hole“ setzen The Gasölines die schnörkellose Präsentation souverän fort, schrauben das Tempo zwischenzeitlich gewaltig nach oben und täuschen eine Mischung aus rockendem Boogie und High-Speed-Attacken an, in lockerer Abfolge und angenehm unvorhersehbar.

An anderer Stelle gibt sich „Wrecking Ball“ wie ein eben solcher, definiert sich über hohe Geschwindigkeit und Atemlosigkeit. Die Schweden fühlen sich auf der Überholspur wie zuhause, lassen die Kacke dampfen und garnieren all das mit einem grandiosen Solo. Der klassische Rock’n’Roll-Groove im Schlussakt bringt hingegen einen Schmunzler. Einen solchen gibt es in „Dead Man’s Hand“ zwar nicht, doch kann der wunderbar überdrehte Refrain auf ähnliche Weise punkten. Schließlich und endlich schafft es „Burn Forever“, fünf Minuten lang die Spannung hochzuhalten, findet immer wieder neue kleine Variationen für sein Leitmotiv und bricht den Song am Höhepunkt auf charmante Basics herunter.

Mund abwischen, weiterrocken: The Gasölines bieten Dienst am Fan und servieren treibenden, giftigen Rock, dem man sich nicht entziehen kann. Jeder Track strotz geradezu vor Kraft und Elan, hat ordentlich Energie und mächtige Riffs, vermag selbst inmitten dreckigster Heavyness gar hell zu funkeln. Der Mittelfinger leistet auf „Helldorado“ ganze Arbeit und liefert einen starken Song nach dem nächsten ab. Schnörkellos, druckvoll, furios und gewohnt bärenstark: The Gasölines bleiben eine Bank.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 07.11.2025
Erhältlich über: Speed Club Records

Facebook: www.facebook.com/thegasolinesrock

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Category: Magazin, Reviews

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