Giant Haze – Cosmic Mother

| 21. August 2025 | 0 Comments
Giant Haze

(c) Giant Haze

Vier Musiker aus der Stoner-Rock- und Hardcore-Szene Kiels stehen für Kyuss-Tribute-Shows gemeinsam auf der Bühne und beschließen, daraus eine Band zu machen: Was als reiner Cover-Act begann (und unter dem Pseudonym ‚KaiS.‘ weiterhin als solcher unterwegs ist), entwickelte sich binnen kürzester Zeit zu Giant Haze. Das norddeutsche Quartett fühlt sich musikalisch ebenso in der Wüste hörbar wohl, von kleinen Jams und großen Riffs motiviert. Ihr erstes Album wurde so Old School wie möglich aufgenommen, ohne Gimmicks und Hilfen. Das macht sich nun hörbar bezahlt: „Cosmic Mother“ langt beherzt zu.

Bereits der erste Vorbote „Panic To Ride“ war ein kleines Festmahl, feist und fast metallisch vorgetragen, mächtig nach vorne gehend, von einem konstanten Motor angetrieben. Die feiste, leicht dreckige Produktion passt prima zum süffigen Riff und nicht minder einnehmenden Gesang – Wüstenrock, der von Heavyness angetrieben wird. Grunge ist eine weitere wichtige Komponente, die immer wieder nach vorne drängt. „1000 Tons Of Stone“ zeigt das in seiner sehnsüchtigen Schwere, kleiner Abstecher in Richtung Monster Magnet inklusive. Mit nahezu bluesiger Intensität vereint, entsteht ein lärmendes, verschwitztes Bollwerk.

Die dystopische Zukunftsvision des Openers „Geographic Gardens Suck“ findet sich unter einer überdimensionalen Kuppel wieder und probt den Ausbruch – mit angepunktem Tempo, Biss und purer Urgewalt. Wütende Screams und Growls lassen das entschleunigte Finale komplett abheben. Im „Yard Of Oblivion“ regiert hingegen die Coolness der Wüste, richtig schön abgehangen, etwas schwerfällig und auf schwer in Worte zu fassende Weise funkelnd – ominös, unbequem und doch charmant. Ähnliche Qualitäten bringt „A Smile For The Dead“ mit und langt im spirituellen Sinne zu, mit einer weiteren Machtdemonstration hinsichtlich Heavyness.

Ihre Einflüsse liegen auf der Hand, ob durch die Szene-Wurzeln oder den Tribute-Nebenschauplatz, und doch zimmern Giant Haze daraus einen angenehm sympathischen, eigenständigen Sound, der mit Herz, Härte und Riffs direkt ins Ohr geht und es sich dort erst einmal gemütlich macht. Dann fährt der Groove in die Beine, drängt die Wucht in Richtung Nacken und Haupthaar, bevor der Esprit der Wüste auf zig Wolken gleichzeitig transportiert. „Cosmic Mother“ holt noch ein wenig lyrische Cleverness hinzu und schafft einen immersiven Einstand, der mit seinen vielen Ideen und Details nicht mehr loslässt. Hier braut sich Großes zusammen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 22.08.2025
Erhältlich über: Tonzonen Records (Cargo Records)

Website: gianthaze.com
Facebook: www.facebook.com/KaiS.band.kiel

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Category: Magazin, Reviews

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