ACCVSED – Dealers Of Doom

| 26. Juli 2025 | 0 Comments
ACCVSED

(c) Sarah Schuh

ACCVSED gingen vor vier Jahren mit einer klaren Mission an den Start: immer authentisch bleiben, sich bloß nicht verstellen und ja nichts beschönigen. Seither darf sich das Quintett aus Wiesbaden über ein stetig wachsendes Publikum freuen – sowohl auf Streamingplattformen, wo ihre Songs im Schnitt mehrere hundertausendmal abgerufen werden, als auch live. Nach mehreren EPs und einer Single wagt sich „Dealers Of Doom“ erstmals an das Albumformat und befasst sich mit schwer verdaulichen Wahrheiten sowie obligatorischer Metalcore-Katharsis.

Das bereits seit mehr als geraumer Zeit bekannte „Day Of The Locust“ – diverse Singles des letzten Kalenderjahres haben es auf diese Platte geschafft – dient als wunderbarer Anheizer und macht zugleich schnell deutlich, wer ACCVSED sind. Ein gewisses Faible für technischen Anspruch mit Djent-artigem Tuning, wütender Druck, etwas Übersteuerung und heisere Screams, die sogar kurz an Neaera erinnern, bevor mächtiger Klargesang das Heft in die Hand nimmt – es kann manchmal so einfach sein. Und auch so genial, denn Schema F ist hieran nichts. Das zeigt sich auch im folgenden Titelsong „Dealers Of Doom“, der gewisse Metalcore-Muster mit noisiger Übersteuerung, etwas Breakbeat und purer musikalischer Bosheit vermengt.

Davon bekommt man „Never Enough“, wie auch von der mächtigen Hooks dieses Tracks, der den Gesang in den Mittelpunkt rückt. Wieder und wieder finden die deutschen Nachbarn zurück zu dieser einfachen wie genialen Gesangsmelodie, die konstant wächst. Selbst das derbe Breakdown-Gewitter rundherum kann davon nicht ablenken, fügt sich aber prima ins Gesamtbild ein. Spannend ist auch „Total Eclipse Of Self“ mit Cypecore, ein selbst für ACCVSED angenehm futuristischer Track, der zwischen wütendem Geballer, spacigen Ausritten und Djent-Riffing keine Gefangenen nimmt. „Make Sure It Hurts“ könnte das Motto sein, doch langt der balladeske, hymnische Song ganz anders zu – eine angenehme Überraschung, die sich als Farbtupfer prima macht.

Keine großen Überraschungen, dafür große Musik – und mehr braucht es auch wirklich nicht zum großen Glück. ACCVSED kommen hörbar aus dem Metalcore und bringen alle nötigen Tools mit, passen jedoch prima in die Riege vergleichsweise junger Bands, die von Schema F herrlich wenig halten und stattdessen jenseits vermeintlicher Grenzen etwas versuchen. „Dealers Of Doom“ ist gerne laut, vertrackt, lärmend, aber auch hymnisch und butterweich, etwas synthetisch und stets geschmackvoll. Eine wahre musikalische Dampfwalze macht sich mit wachsender Begeisterung breit und geht auf mächtigen Eroberungszug. Der Einstand auf Albumlänge ist mehr als geglückt, die Zukunft erscheint rosig.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 01.08.2025
Erhältlich über: Arising Empire (Edel)

Website: accvsed.de
Facebook: www.facebook.com/accvsed

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Category: Magazin, Reviews

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