Burner – It All Returns To Nothing

| 22. Juni 2023 | 0 Comments
Burner

(c) Steph Evans

Obwohl sie jahrelang vorher bereits Gigs in und rund um London spielten, kam „A Vision Of The End“ für viele aus dem Nichts. Burner katapultierten sich aus dem Stand auf die musikalische Landkarte mit ihrem brachialen Sound zwischen Hardcore und Metal, der unter anderem Punk, Crust, Math, Black und Death in den großen Mixer holt. Ein Jahr später, nach einer Headliner-Tour in Großbritannien sowie diversen Support-Slots, steht nun das erste reguläre Album „It All Returns To Nothing“ in den Startlöchern und ist auf pure Zerstörung aus.

Unwiderstehliche Urgewalt in elf Kapiteln legt alles in Schutt und Asche. Das Hauptaugenmerk gilt selbstverständlich „An Affirming Flame“, das nicht nur aufgrund der exorbitanten Spielzeit von über sieben Minuten hervorsticht. Hier bleibt mehr als genug Freiraum, um gerade die Blackened-Death-Anteile so richtig auszuleben. Nach einem sperrigen Intro geht es sogleich mit Urgewalt voran, auf Hardcore-Fundamenten ruhend und doch unfassbar böse. Fieses Sägen, monströser Groove und angsteinflößende Reduktion ergeben ein wildes Ganzes mit mehrminütiger Zäsur. Wenn dann zum Abschluss noch einmal die Kessel scheppern, ist alles eitel.

Rundherum bleibt Platz, um verschiedenste Ideen genauer zu verfolgen. Das schäumende Aufstampfen von „Pillar Of Shame“ setzt sich offensiv mit tückischen Dreckkrusten auseinander, während das eröffnende „Hurt Locker“ den chaotisch-metallischen Hardcore-Ansatz von Converge umdenkt und eine ganz eigene Version vorstellt. „EF5“ übt vor allem über seine kaputten Drums schier unerträglichen Druck aus, während rundherum die Welt sukzessive eskaliert. Und auch „Pyramid Head“, das aus dem Stand durch die Decke geht und sich durch den Wahnwitz des Seins peitscht, will nicht unerwähnt bleiben.

Ja, es geht tatsächlich noch eine Spur verstörender. Burner nehmen zusätzliche metallische Extreme in den Mix auf, was ihnen richtig gut bekommt. Entsprechend scheint der Einstand auf Albumlänge stets zu eskalieren und wirkt in seiner rasenden Wut doch fast schon Zen-artig. „It All Returns To Nothing“ ist das Mantra für das Scheitern einer zur Verdammnis verurteilten Gesellschaft, noch chaotischer und derber als das ohnehin kaputte Kleinformat, richtig schön vertrackt und doch herrlich konkret in seiner Aggression. Der Wechsel zum Albumformat gelingt auf ganzer Linie.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.06.2023
Erhältlich über: Church Road Records

Facebook: www.facebook.com/burnermetal

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Category: Magazin, Reviews

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