King Bastard – It Came From The Void

| 12. Januar 2022 | 0 Comments
King Bastard

(c) King Bastard

Als sich Izzy Guido (Synth), Arthur Erb (Bass) und Mike Verni (Guitar) 2018 an einer Universität zusammentan, stimmte sogleich alles. Kurze Zeit später stieß Schlagzeuger Matt Ryan hinzu, King Bastard waren geboren. Mehrere Demo-Tapes kultivierten den psychedelischen Doom-Sound des US-Quartetts. Ihr Debüt spielten sie live an einem Wochenende ein – das Studio vermittelte Mike Vernis Onkel, Darren Verni von Unearthly Trance – und arbeiteten über ein Jahr nach und nach die Details aus. Nun setzt das mächtige „It Came From The Void“ in Eigenregie zum Landeanflug an.

Monumentale Urgewalten stoßen sich von irdischen Sphären ab: King Bastard bemühen ein Sci-Fi-Konzept rund um kosmische Siedler, die mit Entfremdung von und Vernachlässigung durch ihre Vorgesetzten zu kämpfen haben. Den damit einhergehenden Wahnsinn trägt „Psychosis (In A Vacuum)“ bereits im Titel. Die schiere Wucht des Achtminüters ist gewiss nichts für schwache Nerven. Ausnahmsweise setzt es infernale Growls – Guidos Vocals sind eine Seltenheit – begleitet von peitschenden Explosionen, minutenlangen Endlosschleifen der psychedelischen Entfremdung sowie einem noisigen Finale, das nach und nach in der kosmischen Endlosigkeit verschwindet.

Das Nervenkostüm ist bis zum Zerbersten gespannt, wenn „From Hell To Horizon“ mit gemächlichem Donnerhall und launigen Bassläufen die Platte eröffnet. Zwischen dem drohenden Kollaps der eigenen Existenz und verkappter Hoffnung steigert sich der Track in ein ausladendes Solo mit Stoner-Schlagseite hinein. Im Laufe der interstellaren Reise geht alles schief – siehe und höre „Bury The Survivors / Ashes To Ashes“, das sich vom doomigen Jam zum vertrackten Abstieg in die persönliche Hölle entwickelt, abgefuckte Vocal-Samples inklusive. „Succumb To The Void“ heißt es schlussendlich, und das Ende der eigenen Existenz wird von Doom-Sludge-Monolithen erdrückt. Die letzten Minuten verschwinden in der Feedback-Coda.

„It Came From The Void“ ist ohne Frage ambitioniert und mächtig, mehr als nur eine Talentprobe für das US-Quartett. Zwischen dem spontanen Esprit der ursprünglichen Live-Jam-Aufnahme und der minutiösen Detailarbeit in den Monaten danach – Saxofon, Synths und Samples reichern das Erlebnis gekonnt an – entstand eine hochspannende Platte, eine abgefahrene Reise durch Raum und Zeit. Psychedelic Rock, Doom Metal und Sludge kleiden einen verstörenden Höllenritt aus. King Bastard muss man sich nach diesem Wunderwerk definitiv merken.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 14.01.2022
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Facebook: www.facebook.com/kingbastardtheband

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Category: Magazin, Reviews

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